„Ich war so sehr verkrampft, dass er einfach nicht in mich eindringen konnte. Und dabei wollte ich das so sehr!“ - ein Satz, den jugendliche Frauen nach dem erstem Versuch, miteinander zu schlafen, wohl allzu oft aussprechen. Leider führt dies wiederum zu weiteren Versuchen, die nicht viel besser verlaufen, eh man sich Rat einholt. Oder es entsteht eine „einfach durchziehen“-Haltung, die sicherlich nicht zum gewünschten Ziel führen wird.
Der Hauptgrund für die Verkrampfung ist die Angst vor Schmerzen, die vielleicht die Freundinnen erlebt und weitererzählt haben. Doch das muss nicht sein. Beim Sex soll es überhaupt nicht weh tun. Die Scheide ist ein elastisches Organ, das sich locker dehnen lässt. Sogar ein Kind passt bei der Geburt hindurch. Der Wunsch, den Mann in sich spüren zu wollen, eine entspannte Situation und kein Stress helfen am besten, den Sex einfach nur genießen zu können.
Vor dem eigentlichen Eindringen des Glieds erfolgt ein Vorspiel, das zur Erregung der Frau dient. Dadurch wird die Scheide mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt. Ohne dies wird das Eindringen erschwert und es kann tatsächlich zu Schmerzen kommen. Beim Vorspiel, das keinesfalls in einer „Ruck-Zuck-Methode“ erfolgen darf, spielt der Partner die entscheidende Rolle. Wenn es nicht ausreichend Erregung gibt, die aus der Lust, mit dem Partner zusammen zu sein, entsteht, ist dieser vielleicht nicht der Richtige.
Die Entscheidung, ob er eindringen darf oder nicht, liegt alleine bei der Frau. Wenn sie nicht will, soll sie dies auch sagen, egal ob sie von Freundinnen oder dem Partner unter Druck gesetzt wird. Dies kann sie selbst dann noch sagen, wenn der Penis schon ein wenig in der Scheide ist und Schmerzen auftreten. Und daran sollte sich der Mann halten. Es kann sogar sein, dass die richtige Haltung des Mannes, die Partnerin nicht zwingen zu wollen, sondern aufzuhören, wenn sie nicht weiter gehen will, die Situation erst für die Frau angenehm macht. Sie sieht, dass er sich nach ihren Wünschen richtet, und weiß, dass sie sich sicher fühlen und nach ihrem eigenen Tempo vorgehen kann. Dieses Gefühl des Vertrauens kann wiederum dazu führen, dass die Lust steigt und sie es doch will und es dann auch nicht mehr schmerzt.
Verkrampfungen entstehen im Gehirn, haben also psychische Ursachen. „Eine Frau öffnet sich, wobei der Mann in sie eindringt“. Dieses „Öffnen“ ist mit vielen Faktoren verbunden. Eine Frau soll zum Mann Vertrauen aufbauen können und sich bei ihm geborgen fühlen.
Auch wenn oft behauptet wird, bei einer Frau muss es nicht immer zum Orgasmus kommen, Kuscheln und Streicheln sei auch was Schönes und reiche aus, so gehört dies zwar dazu gehört, ist alleine aber nicht ausreichend. Wenn eine Frau beim ersten und weiteren Malen ganz entspannt ist und den Sex genießt und sich dabei nicht zu viele Gedanken über Schmerzen macht, ist auch ein Orgasmus möglich.
(vs)