Live am 09.12.2017 in der Wiener Stadthalle, Halle D
Keiner hatte dem 1,61 Meter großen Sänger eine Karriere zugetraut: "Zu klein, zu dünn und eine Stimme, die klingt wie eine zerkratzte Schallplatte," so urteilte einst die Presse. Inzwischen hat Charles Aznavour Weltkarriere gemacht und über 700 Chansons komponiert und getextet. Seine Fans sind ihm auch mit 80 noch treu ergeben.
Charles Aznavour: "Wenn man Hunger hat, muss man essen. Wir mussten alle unser Geld nach Hause bringen. Wir waren zu viert in unserer Familie: mein Vater, meine Mutter, meine Schwester und ich. Alle mussten wir arbeiten, um zu überleben. Ich bin zwar in Paris geboren, aber ich bin ein Kind von Einwanderern - ein Staatenloser. Und die Zeiten waren damals härter als heute. "
Charles Aznavour, Sohn armenischer Einwanderer, war während der Okkupation durch die Deutschen in verschiedenen Berufen tätig. Häufig musste er sich in Paris vor den Nazis verstecken. Doch er schrieb schon damals Lieder für Edith Piaf und Maurice Chevalier.
Nach Kriegsende findet er Anschluss an Kabarettbühnen und Music Halls, wo er - wie viele hochbegabte Künstler von der Muse von Paris, Edith Piaf, gefördert wird. Durch diese Reputation und mit seiner anziehenden Höflichkeit und seinem sanften Charme - nicht zu vergessen die unverwechselbare Stimme - arbeitet er sich als Chansonier und Schauspieler hoch und etabliert sich als berühmter männlicher Sänger Frankreichs.
Beim Film arbeitet er erst spät. Zwar sieht man ihn schon 1938 in einer kleinen Rolle bei Christian-Jaque in "Das Geheimnis von St. Agil" mit Erich von Stroheim und Michel Simon, sowie anderen kleinen Filmrollen, doch erst in den Endfünfzigern nimmt man ihn im Kino wahr. Charles Aznavour steht immer wieder bei großen Regisseuren vor der Kamera, so bei Georges Franju in "Mit dem Kopf gegen die Wände" (1958), bei Jean Pierre Mocky in "Die nach Liebe hungern" (1959), bei André Cayatte in "Jenseits des Rheins" (1960) und bei Jean Cocteau in "Das Testament des Orpheus" (1960).
Aznavour in seiner armenischen Heimat. Seine Wurzeln hat er nie vergessen. Ende der 1980-er Jahre gründet er die Vereinigung "Aznavour für Armenien". Und erst vor drei Jahren begleitete er den Papst nach Eriwan. Zum Gedenken an den türkischen Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg singt er das Ave Maria.
Am liebsten, so gesteht Aznavour, würde er noch eine Fortsetzung seiner Memoiren schreiben. "Ende" - das ist ein Fremdwort für den temperamentvollen Franzosen.
Charles Aznavour: "Ich habe überhaupt keine Lust zu sterben, das überlass ich denjenigen, die depressiv sind. Ich bin ein Optimist, wie Sie ihn selten in der Welt antreffen können."
Tickets ab sofort an den Stadthallenkassen, unter 01/7999979 oder www.stadthalle.com, sowie bei allen Wien Ticket Vertriebstellen, unter 01/58885 oder www.wien-ticket.at, sowie bei Ö-Ticket unter 01/96096 oder unter www.oeticket.com erhältlich.
Text: PR
Foto Credit: Nicolas Aznavour