Von Chili bis Sellerie: Essen Sie sich fit für die Liebe.
Wenn Klaus Kinski mit liebeskranker Stimme: "Ich bin so wild nach deinem
Erdbeermund" vortrug, konnte man erschauern ob der Leidenschaft, die
diese Worte in sich bargen. "Ich hab' dich zum Fressen gern", sagt ein
altes Sprichwort - etwas banaler und einsilbig. Aber beide meinen das
Gleiche: Essen und Sex sind untrennbar miteinander verwoben. Beides
heißt, sich öffnen, genießen und schwelgen. Und für beides sollte man
alle fünf Sinne aktivieren. Eine rauschende Liebesnacht ähnelt einem
raffinierten Feinschmeckermenü mit vielen Höhepunkten und aufeinander
abgestimmten Leckerbissen.
So war es wohl auch schon zu Zeiten
von Aphrodite, der Göttin der Schönheit und der Liebe. Nach ihr wurden
all die kleinen Mittelchen benannt, auf die Mann und Frau in Sachen
Lustgewinn bis heute bauen. Dabei hat es nichts mit Hexerei zu tun, sich
lustfördernd zu ernähren. Die Lebensmittel mit der besten
Wirksamkeitsgarantie sind Kräuter und Gewürze. Neben den Top Five
gehören auch Kren (Meerrettich), Senf, Basilikum, Ingwer und natürlich
Knoblauch zu den Musts beim Liebesmahl. Faustregel: Was scharf ist,
macht auch scharf! So kann ein simpler Einkaufsbummel zu einem
lustvollen Ereignis werden. Denn welche Assoziationen tun sich bei Ihnen
auf, wenn Sie an eine stramme Spargelstange oder eine aufgeschnittene
Feige denken? Eben!
So kommen Sie in Fahrt!
Damit
Sexualorgane und Libido wach und in Schwung bleiben, brauchen wir eine
Reihe von Nährstoffen. Frauen: Eine gute Versorgung mit Vitamin A (als
Vorstufe Betacarotin in rotem und grünem Gemüse), Vitamin E
(Pflanzenöl), Folsäure (Rohkost) und Vitamin B 12 (Fleisch, Fisch, Ei)
ist wichtig für Fruchtbarkeit und Schwangerschaft. Für Sie und Ihn: An
der Bildung und Steuerung der Sexualhormone beteiligt sind Vitamin E,
Vitamin C (Früchte, Beeren), Kalzium (Milchprodukte) und Magnesium
(Samen, Nüsse, Vollkorn).
Top Five der schärfsten Zutaten
Chili:
Macht nicht nur Ihre Küchenkreationen feurig. Denn Schärfe löst Schmerz
aus, und auf den reagiert der Körper mit der Ausschüttung körpereigener
Opiate, den so genannten Endorphinen - Stoffe, die uns
schmerzunempfindlich und euphorisch machen. Manche sprechen sogar von
rauschähnlichen Zuständen. Zudem reizt die Schärfe die Schleimhäute und
den urogenitalen Bereich. Anwendung: als Gewürz (pro Person 1/2 Schote).
Muskatnuss: Schon seit dem 16. Jahrhundert in Europa
bekannt und begehrt. Nicht nur wegen ihrer speziellen Würze, sondern
wegen ihrer anregenden bis berauschenden Wirkung. Muskat wurde zum
Beispiel in Milch oder Wein getrunken. Es enthält ein Liebesreize
weckendes ätherisches Öl. Anwendung: als Gewürz, aber gehen Sie sparsam
damit um.
Petersilie: In der Wurzel dieses Gartenkrauts
sind etwa 0,2 Prozent, in den Blättern sogar 2 bis 6 Prozent ätherisches
Öl vorhanden. Es reizt die Harnwege und den Uterus und ist damit
sexuell erregend. Darüber hinaus enthält Petersilie einen
beeindruckenden Nährstoffmix aus Vitaminen und Mineralstoffen.
Pfeffer:
Dieses Hot Spice wirkt schmerzlindernd, antiseptisch, krampflösend und
kreislaufstabilisierend. Seine luststeigernden Effekte verdankt es dem
hohen Gehalt an ätherischen Ölen und dem Alkaloid Piperin, das durch
seine Schärfe das innere Feuer entfacht und die Schleimhäute der
Genitalien reizt. Anwendung: Immer frisch gemahlen, sonst verfliegen die
ätherischen Öle sofort.
Sellerie: Warum ausgerechnet
diese unscheinbare Knolle schon immer als hyperpotentes Aphrodisiakum
galt, war lange unklar. Vielleicht macht's ihr hoher Gehalt an
lebenswichtigen Mineralstoffen und Vitaminen? Noch überzeugender:
Sellerie enthält hormonähnliche Substanzen, die den im Achselschweiß
enthaltenen Sexuallockstoffen gleichen.Verwenden Sie die Knolle und
Stengel als Gemüse, Salat, Blätter als Würzkraut.
Liebestropfen:
Neben den ursprünglichen Produkten, gibt es mittlerweile eine Vielzahl
an Tropfen und Tonika, die sich meist der pflanzlichen Wirkstoffe der
Ausgangsprodukte bedienen um eine luststeigernde Wirkung zu erzielen.
(dz)