12.06.2010 |
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Ist Schokolade eine Versuchung wert?
Alles im richtigen Maß und mit positiven Gedanken.
Ja zur Schokolade oder nicht? Wer hat nicht schon mal der süßen Versuchung und dem verlockenden Geruch nachgegeben, obwohl man sich eigentlich geschworen hatte, dieses Mal die Diät durchzuhalten? Forscher, Gesundheitsexperten, Psychologen und Ernährungsexperten lassen sich zu heftigen Diskussionen hinreißen, wenn es um die Frage geht: Hat Schokolade auch eine positive Seite? Die Theorien schwanken von Forscher zu Forscher, von Forschungsgebiet zu Forschungsgebiet, wobei sich einzelne Gerüchte trotz Gegenbeweisen hartnäckig halten.
In einem Punkt kommen jedoch alle Experten zu einer gemeinsamen Meinung: Es gibt eine gesunde Sorte von Schokolade, nämlich zart-bitter Schokolade. Obwohl diese nicht jeden Geschmack trifft, enthält sie am meisten Kakaomasse. Dadurch, dass der Zucker- und Milchanteil gering ist, ist sie weniger gesundheitsgefährdend ist und schlägt sich auch nicht im Gewicht nieder. Bekanntlich enthält dunkle Schokolade auch einen höheren Anteil an Magnesium, was die Hirnaktivität erhöht.
Erstaunlicherweise beweist ein Geruch-Test, dass allein schon der Duft von Schokolade, im Gegensatz zu Fleisch- und Kaffeeduft, einen Einfluss auf die Hirnfunktion hat. „Er scheint das Gehirn gleichzeitig zu entspannen und zu erregen, aber auch geistig wach zu machen“, schildert der Londoner Neuropsychologe Neil Martin.
Die Milchschokolade genießt eine hohe Popularität unter Sportlern, Studenten und allen, die ihre Energie ankurbeln wollen. Dies ensteht durch ein positives Verhältnis zwischen Zucker und Fett in der Schokolade und durch die hohe Konzentration an Kalorien.
Kakao ist von Natur aus cholesterinfrei, jedoch enthält er ein einzigartiges Fett, das neusten Forschungen zufolge schlechten Cholesterin in guten umwandeln kann. Cholesterin wird nicht nur durch die Nahrung aufgenommen, der größte Teil wird vom Körper selbst produziert. Seine Produktion wird im Gehirn gesteuert, und er ist wichtig für die Testosteron- und Östrogenproduktion.
In Schokolade wurden auch Kupfer, Eisen, Mangan und Zink entdeckt, die eine wachstumsfördernde Wirkung haben, dadurch werden Hautschäden besser repariert und das Wachstum der Hautzellen gefördert, was die Wundheilung unterstützt. Selbst Magengeschwüre werden gelindert. Auch als Aphrodisiakum wird Schokolade genannt.
Außerdem hat Kakao eine blutdrucksenkende Wirkung. In kleinen Mengen sind im Kakao Theobromin und Koffein enthalten, die eine Reduzierung von Ermüdung und eine Steigerung der Konzentration versprechen.
Die Geschichte von Kakao und dessen heilender Wirkung geht von den Maya aus. Diese brauten Kakao-Gewürzmischungen, welche vor allem zu rituellen Zwecken in flüssiger Form eingenommen wurden. Bei den Azteken wurden Kakaobohnen als Zahlungsmittel benutzt, in Europa waren Kakaogetränke vorerst nur dem Adel vorbehalten. Die norddeutsche Insel Sylt hat sich zu einem Mekka der Schokoladenkultur gemausert: Schokolade mit Chilipfeffer, Ingwer, Orangen, Thymian, Pfefferminz, Salbei, Himbeere und viele mehr werden dort in zahlreichen Geschäften an der Westerlander Hauptstraße angeboten. Auch die österreichische Zotter Schokoladenmanufaktur stellt hervorragende teils unerwartete Mischungen zusammen.
Es gibt also genug Gründe, nicht nach jedem kleinen Stückchen Schokolade verzweifelt ins Fitnessstudio zu laufen, um die zugefügten Kalorien wieder abzubauen. Man kann ruhig Geschmack und Geruch der süßen Versuchung genießen, auch wenn 100 g Vollmilchschokolade 500 bis 600 Kalorien enthalten, was ungefähr einem Viertel der Tageszufuhr entspricht. Entweder man entdeckt die Geschmacksvielfalt der dunklen Schokolade für sich, oder aber man lässt nur ein Stückchen Schokolade auf der Zunge zerschmelzen, so kann man den Geschmack viel besser und vor allem länger genießen.
(vs)
Fotos: Simon Howden freedigitalphotos
hakze
tudodany