Man gewann einen spannenden Einblick in Regie, Choreographie, Dramaturgie und Bühnenbild.
Gigi, gespielt von Sieglinde Feldhofer, ist „das kleine Mädchen“, welches kein Mädchen mehr ist. Eine Schriftstellerin in Paris um 1900, selbstbestimmt, aber keine Emanze, verheiratet und Mutter, aber auch in Beziehungen zu Frauen, macht das Pariser Nachtleben und die freie Kunstszene unsicher.
Gaston, gespielt von Guido Weber, hält um Gigi´s Hand an. Dies, nachdem, wie damals üblich, Gigis Tante Alicia ihre Nichte mittels ausgeklügelter Verträge als Gastons Geliebte finanziell absichern will. Ja, Frauen werden von Männern hausgehalten, aber davon will Gigi nichts wissen. So erzieht sich Gigi selbst, um in eine höhere Klasse zu kommen.
Das Stadt- und Landleben von Paris, der Eifelturm und die Pariser Gesellschaft bilden das Bühnenbild, welches den Gegensatz zwischen engem Korsett und offener Liebe einzufangen versucht.
Zu Recht verglichen mit "My Fair Lady", welches ebenso der Komponist Frederick Loewe und der Textdichter Alan Jay Lerner geschaffen haben, scheint „Gigi“ ein monumentales Werk des Unterhaltungstheaters und ein gelungenes Musical in der Grazer Oper zu sein.
BS
Fotos: Dimo Dimov