24.12.2013 |
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Penisschläge und Schamlippenverlängerung
Sicht auf den Orgasmus der Frau in Ruanda.
Der beste Sex ist ein befriedigender Sex. Und zwar sowohl für die Frau als auch für den Mann. Absichtlich steht hier die Frau an der ersten Stelle. Denn wo die männliche Ejakulation selbstverständlich ist, ist der Orgasmus der Frau ein Regen in der Wüste.
Nur ca. 10% der Frauen haben ihn je erlebt. Seit Jahrzehnten wird gerätselt, welche Funktion der Orgasmus der Frau zu erfüllen hat. Dabei ist sexuelles Verlangen und vor allem das Verlangen nach Befriedigung ein Verlangen, das einfach da ist und gelöscht werden will, auch wenn dies seine einzige Funktion sein mag.
Auf der Suche nach dem Mister O ist die Menschheit besonders erfinderisch geworden. In den USA wird sehr offen und direkt darüber gesprochen wie und wo man Sex hat und welche Stellungen dabei ins Spiel kommen. Pornos und Sex-Spielzeug sind beinahe zum Alltag neben Zähneputzen und Duschen geworden. Es werden neue Techniken ausgedacht, weil die alten nicht mehr funktionieren. Frau und Mann haben Sex an öffentlichen Plätzen, weil sie so erst richtig geil werden. Und alles dreht sich nur ums eine, ums Sehnlichste: wie bekommt frau einen Orgasmus?
Durch Penisschläge zum Orgasmus?!
Die Einwohner von Ruanda behaupten, das richtige Rezept entdeckt zu haben. Mittels "Kunyaza" soll eine Frau einen Orgasmus besonderer Qualität erreichen können. Während des Sex hält der Mann den durch vaginale Penetration angefeuchteten Penis zwischen zwei Fingern und schlägt damit rhythmisch und mit steigender Geschwindigkeit zuerst auf die kleinen Schamlippen, dann auf den Scheidenvorhof und anschließend auf die Klitoris der Frau. Laut den Bewohnern sollte diese Technik den Frauen ein himmlisches Vergnügen bereiten.
Als Zeichen dafür, dass eine Frau einen Orgasmus hatte, gilt die so genannte weibliche Ejakulation. Als weibliche Ejakulation (im 17. Jahrhundert als „Freudenfluss“ bezeichnet) wird das stoßweise Freisetzen eines Sekrets auf dem Höhepunkt der sexueller Erregung bezeichnet.
Die Bewohner von Ruanda glauben, dass je mehr Sekret beim Höhepunkt ausgestoßen wird, desto intensiver war der Orgasmus der Frau. Eine Frau, die nicht ejakuliert, enttäuscht den Mann und macht ihn unglücklich. Es sei dann auch die Schuld der Frau und nicht die Unfähigkeit der Mannes.
Es kann jedoch nicht Beweis dafür sein, dass eine Frau, die den Höhepunkt erlebt hat, zwanghaft auf einer Wasserlacke liegen muss bzw. eine Frau, die nach dem Höhepunkt nicht ejakuliert, zu keinem Orgasmus gekommen ist.
Gukuna - Schamlippenverlängerung
Um ihre Attraktivität zu erhöhen und besonders gut bei den Männern anzukommen, wird in Ruanda ein Ritual ausgeübt, das "Gukuna" genannt wird. Gukuna bedeutet Schamlippenverlängerung und hat nichts mit einem operativen Eingriff zu tun, sondern wird mittels Langziehen der Haut im Alter vor der Geschlechtsreife durch die Mädchen selbst durchgeführt. Große Schamlippen sollen für Männer besonders attraktiv sein und erhöhen außerdem die Wirkung von Kunyaza.
Zwangsheirat und Minderwertigkeit der Frau – das ist die Realität
Einerseits wird in Ruanda gesagt, dass Lustbefriedigung der Frau wichtig ist. Andererseits wird die Freiheit der Frau nach wie vor beschränkt. Denn nach wie vor werden Ehen arrangiert, Frauen der Zugang zur Ausbildung und höherer Bildung verweigert, Frauen das Schicksal von Hausfrauen und Müttern beschert.
Vor allem irritiert die Vorstellung, dass eine Frau einem Mann gefallen will. Ist es nicht männliche Unsicherheit? Wegen der erhöhten Konkurrenz? Wohl leben die Bewohner von Ruanda in einer verkehrten Realität: hier ist die Konkurrenz nicht männlich, sondern weiblich.
VS
Foto: PinkyellJM