Eine Studie stellte fest, dass das Glücksgefühl vor dem Urlaub am größten ist.
Nur noch kurze Zeit, dann fliegen die meisten Menschen in den Süden, um die Sonne zu genießen und die Seele baumeln zu lassen. Nach dem Urlaub sollen alle ausgeruht und glücklich zurückkehren. Ist das wirklich so?
Die Forscher der Erasmus-Universität in Rotterdam und der NHTV Breda University of Applied Sciences haben in einer Studie, bei der 1500 erwachsene Niederländer befragt wurden, festgestellt, dass ein Urlaub alleine noch nicht glücklich macht. Zwar seien Menschen, die kurz vor ihrem Urlaubsantritt stehen, glücklicher als Menschen, die nicht in den Urlaub gehen, aber zurück am Arbeitsplatz sind keine Unterschiede mehr festzustellen.
Am glücklichsten waren tatsächlich diejenigen, die gerade dabei waren, ihren Urlaub zu planen, was wieder einmal beweist, dass Vorfreude wohl doch die schönste Freude ist. Auch bei Reisen, die besonders entspannend waren, hatten die Testpersonen im Anschluss ein gesteigertes Glücksgefühl. Im Normalfall kehren die Urlauber aber rasch wieder in den Alltag ein, so dass kein längerfristiges Glücksgefühl entstehen kann.
"Es scheint sehr plausibel, dass das Glücksgefühl mit einem wahrgenommenen Freiheitsgefühl zu tun hat. Außerdem verstärkt es die sozialen Bindungen", meint Studienleiter Jeroen Nawijn. "Interessanterweise hat die Studie ergeben, dass die Länge des Urlaubs keinen Einfluss auf das nachherige Glücksgefühl hatte."
Die logische Schlussfolgerung ist, statt einem langen Urlaub mehrere Kurzurlaube zu machen, um so öfters das Glücksgefühl des Planens und der Entspannung zu erleben. "Das führt zu größerer Befriedigung als ein einziger langer Urlaub im Jahr", empfiehlt Naijn. Leider ist diese Möglichkeit vor allem bei Familien mit Kindern nicht so leicht umsetzbar, da die meisten nur in den großen Sommerferien genug Zeit für einen Urlaub haben.
(dw)
Foto: W. Weitlaner/Brit. Virgin Islands