“Immer wieder Jim”, auch als „Jim hat immer Recht!“ übersetzt (die englische Version lautet “According to Jim”), ist eine US-amerikanische Sitcom mit James Belushi (Rolle von Jim) und Courtney Thorne-Smith (Rolle von Cheryl) in den Hauptrollen. Die Idee hatten Tracy Newman und Jonathan Stark. Wie die Idee genau entstanden ist, findet man auf den ersten Blick nicht im Internet. Auch das Privatleben der beiden Ideengeber ist schleierhaft. Einzig und alleine findet man überall die Information darüber, dass Tracy eine Tochter, Charlotte Dean, hat und beide ziemlich unterstützend zusammenwirken.
Die letzte Sendung am 2. Juni 2009 hatte 4,10 Millionen Zuschauer.
Ehe als ein Vertrag. Doch wer teilt gerne?
Jim und Cheryl, die Hauptfiguren sind am Beginn der Sitcom 8 Jahre verheiratet und haben drei Kinder: Ruby (6), Gracy (4) und Kyle (2 Jahre alt). Während Jim seinem Beruf als Chef eines Architekturbüros tagsüber nachgeht, die Abende vor dem Fernseher mit einer Flasche Bier und Packung Chips verbringt und am Wochenende zur Fußballmeisterschaft geht, schupft Cheryl den Haushalt und zieht die drei Kinder groß. Jim nimmt das Beste aus der Ehe heraus und schränkt sich nicht ein. Er nimmt keinerlei Teil am Haushalt, denn er sieht es ein, dass mit der Ehe eine klare Vereinbarung getroffen wurde: er bringt Geld nach Hause, Cheryl schuft den Haushalt und zieht Kinder groß, die zu bekommen auch alleine ihre Entscheidung war, was sie ebenfalls glücklich macht. Dieser eheliche „Vertrag“ ist mehrmals der Grund für zahlreiche Streitereien und Auseinandersetzungen, unter anderem in der Staffel „The Money“, wo es darum geht, dass Cheryl hinter dem Rücken von Jim das gemeinsam gesparte Geld ihrem Bruder Andy (Larry Joe Campbell) ausleihen will, damit er sich ein Haus kaufen kann. Dabei entdeckt sie, dass Jim das Geld bereits verbraucht hat. Im Streit, wobei Jim versucht, sich von den Vorwürfen, er hat den Konto leer geputzt, zu befreien, wirft er ein, das Geld gehört eigentlich ihm, weil er dieses verdient und daher auch das Recht hat, über dieses jederzeit und ohne eine Erlaubnis von Cheryl zu verfügen. Cheryl macht darauffolgend (wie sie dies in jeder Staffel durchführt) eine „Belehrungsaktion“, indem sie alles, was sie besitzt (ihr Besitz vor dem Zusammenkommen mit Jim), auf einem Flohmarkt verkauft. Absurd ist diese Aktion, denn das gesammelte Geld reicht wohl nicht aus, damit Andy sich das Haus kauft, jedoch benutzt Cheryl solche Aktionen immer, um ihren Standpunkt zu beweisen. Im Endeffekt beweisen beide, dass die Ehe ein Vertrag ist, der darauf basiert, dass alles, was einem gehört auch gleich beiden gehört, nur man teilt bekanntlich ungern.
Im Streit versucht Jim Cheryl mit Haushaltserledigungen wieder zur guten Laune zu bringen oder gibt ihr zumindest zu verstehen, dass er weiß, dass ihrerseits gewünscht ist, dass er im Haushalt mithilft.
„I didn´t know if you want me to do the dishes or not“. Kurze Pause. “So I didn´t”. („Ich wusste nicht, ob du willst, dass ich Geschirr abwasche oder nicht“. Kurze Pause. „Also habe ich nicht abgewaschen“).
Kindererziehung benötigt keinen Extraraum
Was die Kindererziehung angeht, wird Jim dort ungern hineingezogen. Jedoch will er natürlich seiner Frau gefallen und macht somit mit. Seine Art und Weise, mit den Kindern umzugehen, mag für viele eigenartig sein, jedoch passt diese Lösung sowohl für ihn (er kann schlafen, seine Zeitung weiter lesen) sowie für die Kinder, die beschäftigt sind. Er spielt z.B. mit den Kindern den Frozenman (eingefrorenen Mann). Damit er wieder auftaut, sollen die Kinder draußen spielen, sobald diese wieder zurück im Haus sind, friert er wieder ein. Er liest Zeitung, die Kinder spielen draußen und nehmen das Spiel ernst. Um die Einbalsamierung von Jim als Mumie so realitätsnah wie möglich zu machen, lässt er Gracy (Billi Bruno) und Ruby (Taylor Atelian) Bier und Chips bringen. Realitätsnah? Vielleicht nicht, die Kinder und Jim sind aber glücklich. Eine Kinderbuchfigur erscheint bei Jim auf einmal auf der Sportseite. Kreativität steht bei Jim in Sachen Kindererziehung auf alle Fälle ganz oben.
Jim: Cheryl , I think Kyle needs you
Cheryl: Oh, honey. What he needs is being changed!
Jim: I know, but you do it so well!
(
Jim: Cheryl, ich glaube, Kyle braucht dich
Cheryl: Oh, Jim. Was er braucht ist eine frische Windel!
Jim: Ich weiß, aber du bist so gut im Windel wechseln!)
Jim eats candy hearts
Gracy: Mommy said do not eat them.
Jim: Mommy said don´t eat a-l-l of them. See, listening is important.
(Jim isst kandierte Herzen.
Gracy:
Mama hat gesagt, du sollst sie nicht aufessen.
Jim: Mama hat gesagt, ich soll sie nicht a-l-l-e aufessen. Siehst du, zuhören ist wichtig.)
Gracy to Jim: I hate you!
Jim: Yeah? So get in line!
(Gracy sagt zu Jim: Ich hasse dich!
Jim: Wirklich? Dann stell dich an!)
Jim: You wanna to tell her or you want me to do it?
Cheryl: You do it, you need a practice.
Jim: I am telling you, you do and I´m taking out the trash.
Cheryl: You never do it.
Jim: I know.
(
Jim: Willst du´s ihr sagen oder soll ich das tun?
Cheryl: Bitte du, du musst üben.
Jim: Ich mache einen Vorschlag: Du sagt´s ihr und ich schmeiße den Müll raus.
Cheryl: Du machst das nie.
Jim: Ich weiß.)
Why do you women always need a foreplay for everything?
In der Beziehung mit Cheryl will natürlich Jim immer der Boss der Familie und derjenige sein, der immer Recht hat. Doch hat er immer Recht? Darum geht es eigentlich nicht. Keiner in dieser Familie hat immer Recht, es sei ja auch keine Vorzeigefamilie, sondern eine Familie aus Fleisch und Blut mit ihren Tiefen und Höhen, wo jeder seine Fehler macht, die er jedes Mal vom anderen zu vertuschen sucht. Es ist der gegenseitige Respekt, der diese Familie so lange zu halten scheint. Im Endeffekt bleibt jeder irgendwie immer in seiner Rolle.
Cheryl: I am sick of being the bad guy.
Jim: Well, then why aren´t you try of being a little nicer.
(
Cheryl: Ich habe es satt, immer der Bösewicht zu sein.
Jim: Dann probiere doch etwas netter zu sein.)
Cheryl: How come everytime we disagree I am overreacting?
Jim: Because you are the bad guy.
(Cheryl: Wie ist es möglich, dass immer, wenn wir streiten, es heißt, ich übertreibe?
Jim: Weil du der Bösewicht bist.)
Jim: Don´t tell me to do something and then tell me the way I did it was wrong. It´s like honeymoon all over again.
(
Jim: Sage mir nicht, etwas zu tun, und nachdem ich es getan habe, dass die Art und Weise, wie ich es gemacht habe, falsch ist. Das ist, als ob wir wieder auf Flitterwochen sind!)
Jim: Cheryl, there is a naked cop dancing on our road.
Cheryl: I know, honey, ignore it.
Jim: Ok.
(Jim: Cheryl, ein nackter Polizist tanzt auf der Straße.
Cheryl: Ich weiß, Jim. Ignoriere es einfach.
Jim: Ok.)
Jim: Why do you women always need a foreplay for everything?
(Jim: Warum braucht ihr Frauen immer ein Vorspiel? Nämlich bei allem?)
Jim to Cheryl: Yeah, you´ll be with your boyfriend. Just make sure he likes kids.
(Jim zu Cheryl: Ja, du bist bei deinem Liebhaber. Geh sicher, dass er Kinder gerne hat.)
Jim: You want to have sex?
Cheryl: Yeah!
Jim: That’s good to know.
(Jim: Willst du Sex?
Cheryl: Ja!
Jim: Das ist gut zu wissen.)
Jim geht bei Cheryl auf jede Befindlichkeit ein. Als ihre Katze gestorben ist und Jim dabei das Fußballspiel über das „Leiden“ von Cheryl gestellt hat, stößt er auf Cheryls Unzufriedenheit. Sie wollte verstanden werden und wollte, dass er für sie da ist. Dabei war Jim die Bedeutung dieser Katze für Cheryl nicht bewusst. Unverständlich ist auch, warum sie dieses Verständnis von Jim, aber nicht von ihrem Bruder und ihrer Schwester verlangte. Auf jeden Fall versucht Jim immer wieder, Cheryl zuliebe einfühlsam zu sein, was im Großen und Ganzen gegen seine Natur spricht und vor allem gegen den Grundsatz „Lass Jim Jim sein“. „I do not know what you want. I am not a mind viewer.“ (Ich weiß nicht, was du willst. Ich kann keine Gedanken lesen.)
Was Geschenke, Feierlichkeiten und Jubiläen angeht, so spielen diese in Jims Welt keine Rolle. Jedoch für Cheryl wagt er immer
wieder einen Schritt hinaus. Er drückt sich vor jeder Gesellschaft und vor allem vom Druck von Cheryl, diese Gesellschaft anzunehmen, die beste Feierlichkeit für ihn ist ein Abend mit seiner Familie. Seine Geschenke sind originell und deren Wert ist deren Geschichte und nicht der materielle Wert. Man konnte ihn also in den Bereich eines Schnorrers einordnen, aber irgendwie hat es viel sinnliches an sich, sich den Kopf damit zu zerbrechen, was für eine Geschichte eine Sache hat. Haben generell nicht alle Männer einen Problem mit dem Schenken? In dem Sinne, sie hätten sich damit am besten nicht konfrontiert gesehen?
Jim to Dana: I need you to pick up Cheryl´s anniversary gift for me at the oak brook mall.
Dana: Which store?
Jim: I do not know yet. That’s the other problem.
(
Jim zu Dana: Bitte hole für mich das Geschenk für Sheryl zum Jubiläum im Oak Brook Mall.
Dana: Bei welchem Geschäft?
Jim: Ich weiß es noch nicht. Das ist das zweite Problem.)
Lass sie selbst zu einer Lösung kommen!
Und zu allerletzt die Beteiligung von Jim an den Problemen von anderen Personen außer ihm. Sein Motto ist unbeschwert weiterleben “till … work this thing out for themselves!“ (bis … selbst zu einer Lösung kommen!) Jim gibt zwar gerne Ratschläge in Sachen Liebe, Beziehung, dies aber immer ungern auf Zwang. So, wenn Cheryl ihn dazu zwingt mit Andy zu sprechen, fällt es ihm schwer ein sinnvolles Gespräch zu führen, er führt aber ordnungsgemäß den Auftrag aus:
Jim: Cheryl told me to talk to you about Carey.
Andy: I miss her.
Jim: What are you gonna do?
Andy: I don´t know.
Jim: So we talked?
(
Jim: Cheryl hat mich darum gebeten, mit dir über Carey zu reden.
Andy: Ich vermisse sie.
Jim: Was willst du machen?
Andy: Weiß ich nicht.
Jim: Also, haben wir geredet?)
Auch wenn die Sitcom „Jim hat immer Recht“ eine Familiensitcom ist geht es hier im Großen und Ganzen um die Beziehung zwischen Cheryl und Jim und die Kinder, die irgendwie dazu gehören. Und irgendwie schaffen es die beiden, die Familie mehr als zehn Jahre zusammenzuhalten und haben am Ende der Folge 8 sogar insgesamt 5 Kinder (die Zwillinge Gordon und Jonathan kommen noch dazu). Aber darüber mehr in den nachfolgenden Artikeln.
VS