die-frau.at: Haben Sie im
Frühjahr mehr Aufträge als im Herbst?
Ursula Pabst: In
unserem Ernährungsinstitut werden nicht nur Klienten beim Abnehmen begleitet.
Wir betreuen auch Personen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder beim
Zunehmen. Daher ist unsere Auftragslage nicht stark saisonal schwankend. Wer
abnehmen will, sollte sich auch nicht von der Jahreszeit beeinflussen lassen.
Denn wer richtig denkt, wird die Bikinifigur ohnehin nicht erst im Juni
anvisieren, sondern sollte schon im Herbst damit beginnen, die Grundpfeiler
dafür zu stecken.
die-frau.at: Können Sie unseren
Lesern und Leserinnen Tipps zum Thema „Ernährung“ geben?
Ursula Pabst: Das
Thema Ernährung ist so wahnsinnig breit, dass es zigtausende Bücher darüber
gibt. Es gibt Ernährungsrichtlinien, die für viele passen mögen, für einige
jedoch nicht. Ein erster Schritt kann sein, sich sein eigenes
Ernährungsverhalten bewusst zu machen. Wer eine Woche lang ehrlich mitschreibt,
was er/die isst und trinkt, wird der/diejenige vielleicht selbst schon erkennen, wo
Verbesserungspotenzial herrscht.
die-frau.at: In welcher
Relation steht Ernährung zu Sport?
Ursula Pabst: Sowohl
eine ausgewogene Ernährung als auch ein gewisses Maß an Bewegung gehören zu
einem aktiven Lebensstil unbedingt dazu. Wer sich bewegt, spürt seinen Körper
häufig anders, als inaktive Menschen. Diese Körperwahrnehmung trägt
schlussendlich auch dazu bei, seinen Körper verwöhnen zu wollen und ihn nicht
zu schädigen. Wir hören oft, dass unsere Klienten gerade nach dem Sport extreme
Lust auf etwas Gesundes haben.
die-frau.at: Momentan boomt die
sogenannte „Eiweiß-Diät“. Man ernährt sich ausschließlich von eiweißreicher
Nahrung und streicht alle kohlenhydrathaltigen Lebensmittel von der "Liste". Was halten Sie von dieser Diät und ist das nicht eher
gesundheitsschädigend?
Ursula Pabst: Eiweißreiche
Lebensmittel tragen dazu bei, dass die Muskelmasse besser erhalten bleibt. Leider
sind diese Diäten aber keine alltagstaugliche Form der Ernährung, weshalb sie
nur zeitlich begrenzt durchgeführt werden. Auf Dauer könnten durch den hohen
Eiweißgehalt auch Schäden an den Nieren auftreten, weswegen wir überhöhte
Eiweißmengen nicht empfehlen. Als Einstieg können eiweißbetonte Tage in einer
Ernährungsumstellung aber helfen, die Motivation durch den ersten Erfolg zu
steigern. Langfristig empfinden wir es aber als essentiell, dass der gesunde
Umgang mit den richtigen Kohlenhydraten auch gelernt wird.
die-frau.at: Viele Leute haben
keine Zeit, um gesundes Essen zuzubereiten, deshalb greifen sie zu Fast-Food-Produkten. Ist es möglich, sich gesund zu ernähren, und das ohne großen Zeitaufwand? Wenn
ja, wie?
Ursula Pabst: Viele
Fast-Food-Produkte enthalten zuviel Fett, zuviel Zucker und zuwenig Nährstoffe.
Doch wer ab und zu selber kocht und damit ein bisschen Routine im Schnippeln
und Zubereiten entwickelt, kann in kürzester Zeit schmackhafte Speisen
zubereiten. Komplette Salate sind in 10-15 Minuten fertig. Gesunde
Brotmahlzeiten können noch schneller fertig sein. Und selbst Nudelgerichte
brauchen nicht länger, als die Nudeln zum Kochen brauchen. Hier sehen wir
überhaupt keine Ausrede. Die Anforderung, dass es schnell gehen muss, hören wir
von fast allen unserer Klienten. Und wir kommen ihr mit unseren
Rezeptvorschlägen gerne nach. Das ist gar kein Problem!
die-frau.at: Sind
BIO-Lebensmittel tatsächlich gesünder als andere Lebensmittel? Welche Gründe
sprechen für diese Art der Ernährung?
Ursula Pabst:
Bio-Lebensmittel sind nachhaltiger, sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch.
Sie berücksichtigen öfter faire Arbeitsbedingungen und sind damit ethisch
vorzuziehen. Neben dem Bio-Aspekt sind aber auch Regionalität und Saisonalität
zwei wesentliche Schlagworte. Wer überhaupt mit offenen Augen und geschulten
Geschmacksnerven einkauft und konsumiert, wird jeweils für sich selbst die
richtige Entscheidung treffen können. Wir betonen allerdings, dass Bio-Produkte
allein nicht der Weg zu gesunder Ernährung sein können. Denn auch von Bio kann
man zuviel essen, und auch von Bio gibt es Süßigkeiten. Einen Freibrief gibt es
daher auch hier nicht.
die-frau.at: Wie weiß man
überhaupt, ob man übergewichtig ist oder nicht? Welche Berechnungsart für das
Körpergewicht ist am geeignetsten, und wie lautet die Formel für die Berechnung?
Ursula Pabst: Zur
Beurteilung, ob man über- oder untergewichtig ist, wird meist der BMI (Body
Mass Index) herangezogen. Er setzt die Körpergröße in m2 dem Gewicht gegenüber
(BMI = kg/m2) und Werte zwischen 19 und 25 sind normal. Dennoch berücksichtigt
dieser Wert überhaupt nicht die "Körperzusammensetzung", weshalb zum Beispiel
sehr muskulöse Männer schnell drüber sind. Wir beachten in unserer
Bioimpedanz-Analyse daher mehrere Werte, wie etwa Muskelmasse und
Körperfettmasse.
Weitere
Informationen erhalten Sie direkt bei Mag. Ursula Pabst unter folgender Adresse:
Ernährungsinstitut Pabst OG
Kettenbrückengasse 23
1050 Wien
mail: ursula.pabst@ernaehrungsinstitut-pabst.at
web: www.ernaehrungsinstitut-pabst.at
Foto: Ursula Pabst
(kd)