Menschen, die an Winterdepression leiden, sollten jetzt keine Diät beginnen.
Gesundheitsexperten betonen, dass eine fettarme Ernährung die Beschwerden einer Winterdepression deutlich verschlimmern können, weil der Körper dadurch nicht genug Serotonin produziere. Eine fettreiche Kost kurbelt die Bildung des „Glückshormons“ dagegen an. Der Chefarzt der Psychiatrischen Universitätsklinik der Berliner Charité, Dr. Dieter Kunz, erklärt, dass Winterdepressionen entwicklungsgeschichtlich „ein Überbleibsel des Winterschlafs“ sind und vor allem durch Lichtmangel ausgelöst werden. Darum sollten die Betroffenen sich möglichst viel im Freien aufhalten. „Am wichtigsten ist das Licht am Morgen“, sagt Kunz. „Je kaltweißer, desto besser.“ Aber auch Ausdauersport wie Walken oder Joggen hellt die Stimmung auf und wirkt sogar besser als Medikamente.
Depressionen - eine Volkskrankheit?
Winterdepressionen entwickeln sich immer mehr zu einer Volkskrankheit. Fast ein Fünftel der Bevölkerung wird schon von der Trübsal gepeinigt. Jeder 20. leidet sogar so stark, dass eine ärztliche Behandlung notwendig ist. Statistisch trifft das winterliche Gemütstief Menschen zwischen dem 25. und dem 40. Lebensjahr besonders häufig. Frauen leider deutlich öfter unter dem „Blues“ als Männer. Spätestens ab Ende März ist der Spuk in der Regel jedoch vorbei, weil das längere Tageslicht die Serotonin-Produktion des Körpers ausreichend stärkt.
(dz)