Schwitzen über das normale Maß hinaus, nennt man Hyperhidrose.
Verursacht wird Hyperhidrose, also übermäßiges Schwitzen, durch eine ungleichmäßige Aktivität der Schweißdrüsen. Schwitzen ist im Normalfall gesund, denn es hilft bei der Temperaturregulation des Körpers. Die Feuchtigkeit auf der Haut kühlt, es entsteht eine Art Klimaanlage für den Körper. Aber übermäßiges Schwitzen ist alles andere als hilfreich. Es ist nicht nur unangenehm, es kann auch zu Störungen des Organismus führen.
Grundsätzlich wird zwischen der Generalen und Lokalen Hyperhidrose unterschieden. Die Generale Hyperhidrose ist verbunden mit verschiedenen Krankheiten, wie der Schilddrüsenüberfunktion oder der Störung des Nervensystems. Übermäßiges Schwitzen kann auch eine Ursache einer emotionalen oder physischen Beanspruchung sein, die sogenannte emotionale Hyperhidrose
Lokale Hyperhidrose tritt häufig bei ansonsten gesunden Menschen im Bereich der inneren Handflächen und Fußsohlen, im Achselbereich und im Gesicht auf. Dieses Schwitzen wird meist durch hohen Stress hervorgerufen und kann sehr unangenehm werden und zu einer schwerwiegenden emotionalen Belastung führen.
Als Nebenwirkung des übermäßigen Schwitzens können sekundäre Komplikationen, wie unangenehme Gerüche an den Füßen, bakterielle Infektionen oder Pilzerkrankungen auftreten.
Thearpiemöglichkeiten:
- Die Generale Hyperhidrose wird durch angemessne Therapien im Rahmen einer ärztlichen Behandlung im Maße der Störung durchgeführt.
- Die Lokale Hyperhidrose wird durch Antitranspirante, die aus Aluminiumklorid (20-25%) bestehen, behandelt. Die Antitranspirante werden am Abend 2-3 Mal unter den Achseln, an den Sohlen oder Handflächen aufgetragen.
- Zur Prävention kann eine mechanische Blockade der Schweißdrüsenkanäle angewandt werden. Diese besteht aus einem Bad, durch das leichter Gleichstrom fließt, um die Kanäle zu verschließen. Diese Behandlungsmethode nennt sich Iontophorese.
- Botox – botulinum toxin. Das Nervengift wird injiziert, um die Nerven, welche die Signale, die das Schwitzen hervorrufen, zum Gehirn senden, zu betäuben. Diese Behandlungsmethode zeitigt bei etwa 95% der Erkrankten nach einer Woche erste Ergebnisse. Die Wirkung lässt mit der Zeit nach und muss nach ca. 6 Monaten erneuert werden.
- Operativer Eingriff – Entfernt werden einige Drüsen im Bereich der Achseln. Einschränkungen beim Bewegen der Arme direkt nach der OP sind dabei zu erwarten.
Etwa eine von 20 Personen kann unter dieser Krankheit leiden. Besonders Stress im Alltag oder in der Arbeit kann die Symptome verschlimmern. Wenn Sie unangenehme Gerüche vermeiden wollen, ist Kleidung mit Materialien aus reiner Baumwolle zu empfehlen. Außerdem ist die tägliche Reinigung der betroffenen Körperstellen unumgänglich.
Duschen Sie öfter, um die Bakterien wegzuwaschen, die diese lästigen Gerüche auslösen. Ein gutes Körperpuder hilft ebenso gegen unangenehme Gerüche. Wenn Sie stark unter den Achseln schwitzen, beachten Sie, dass Ihre Achseln stets rasiert und trocken sind. Dabei können Ihnen Einlagen helfen, die in der Kleidung angebracht sind. Außerdem wird weit anliegende Kleidung empfohlen, die die Luftzirkulation am Körper fördert.
(dk)