06.05.2010 |
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Die frische Luft, die Sonne und Vitamin D
Wie sich der Körper selbst helfen kann.
Vitamin D ist das einzige Vitamin, das unser Körper auf natürliche Art und Weise selbstständig produziert. Die einzige Hilfe, die er dabei braucht, sind Ausflüge ins Freie. Unsere Haut hat die Eigenschaft, durch den Einfluss der direkten Sonnen-, genauer gesagt UV-Strahlen, Vitamin D zu produzieren, was verantwortlich für die Bildung der Knochen und Reinigung der Blutgefäße ist.
Infolge einer Untersuchung sind US-Wissenschaftler darauf aufmerksam geworden, dass Angehörige der schwarzen Bevölkerung am häufigsten unter Herz-Kreislauf-Problemen leiden und die höchsten Sterblichkeitsraten bei Herzinfarkten aufweisen. Die genaueren Forschungen haben einen Mangel an Vitamin D im Blut der Betroffenen festgestellt. Die Werte des Vitamins bei der schwarzen US-Bevölkerung reichten nur bis 18 ng/ml, wobei die Norm bei mindestens 30 ng/ml liegt. Dieses Phänomen kann man damit erklären, dass dunkle Haut eine andere Pigmentierung als die helle hat und deswegen weniger Sonnenstrahlen durchlässt, was das Entstehen des Vitamins D verhindert. Durch Konsum von Vitamin D-reichen Nahrungsmittel kann man den Anteil davon im Körper vermehren, jedoch reicht das alleine nicht.
Vor allem führt der Mangel an Vitamin D zu Krankheiten wie Knochenauszehrung, Muskelschwäche, Infektanfälligkeit und kann laut neuesten Forschungen auch Herz-Kreislauf-Probleme verursachen. Vitamin D dient zur „Kontrolle“ des Kalziums im Blut. Kalzium ist außer für den Knochenbau auch noch für das Funktionieren der Nerven und Muskelzellen zuständig, deswegen ist es wichtig, jeden Tag kalziumsreiche Nahrung zu sich zu nehmen. Zu viel ist aber ungesund. Die Übermengen von Kalzium sammeln sich in den Blutgefäßen, wodurch diese an Elastizität verlieren und verengt werden, was das Herzinfarktrisiko steigern kann. In diesem Fall springt Vitamin D ein und rettet die Situation: Es befreit die Blutgefäße von der gefährlichen Verkalkung. Ohne ausreichende Mengen von diesem Vitamin im Organismus ist dies nicht möglich.
Es wurde ein Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Spiegel und dem Sexualhormon resp. Lebenshormon Testosteron festgestellt. Die Untersuchungen von Prof. Winfried März von synlab Heidelberg weisen folgende Ergebnisse, die an einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Testosteron hindeuten, auf: “Männer mit genug Vitamin-D im Blut hatten zugleich auch höhere Testosteron-Werte als jene, die geringere Vitamin D-Werte aufwiesen” (Mensvita).
Vitamin D und Testosteron hängen zusammen und beeinflussen einander. Wenn die Testosteronwerte sinken, spricht man von einer verminderten Lebensenergie. Denn Testosteron ist nicht nur für den Sexualtrieb und das Lustempfinden verantwortlich, es stärkt auch allgemein das Immunsystem. Das in den Sommermonaten vermehrt gebildete Vitamin D unterstützt diesen Prozess.
Neben Mangel an Vitamin D und dem Mangel an Testosteron steigt das Herzinfarktrisiko zusätzlich durch Rauchen, erhöhten Alkoholkonsum, Zuckerkrankheit, Bluthochdruckerkrankungen, Stress usw. Dazu kann man noch den Faktor Umweltverschmutzung hinzufügen, und dass die Leute in der letzten Zeit viel zu viel Sonnencreme benutzen, wodurch der Körper weniger Vitamin D produzieren kann. Man muss also auch hier ein gesundes Mittelmaß finden, denn auch das Hautkrebsrisiko ist nicht zu unterschätzen. Im Winter, wenn wir in unseren Breitegraden nur wenig Sonne abkriegen, müssen wir auf Vitamin D-reiche Nahrungsmittel oder Vitamin D-Kapseln zurückgreifen. Und wieder gilt: Vorsicht bei den Mengen.
Schon unsere Großmütter sagten, dass bei einer Krankheit die frische Luft immer noch die beste Medizin ist. Wie recht sie doch hatten. Nicht nur die frische Luft, sondern vor allem die Sonnenstrahlen halten uns fit und sind der Grund für gut Laune.
(vs)