Musikalisch ist es seit dem Songcontest Sieg leise um Frau Wurst geworden. Dafür scheint das Gerangel um ihre (Kunst)Person in der Modewelt umso heftiger zu sein.
Jean Paul Gaultier hat den Steirer schon über seinen Laufsteg geschickt und nun hat auch Karl Lagerfeld die bärtige Dame für sich entdeckt.
Zusammen mit der ehemaligen Vogue Paris Chefin, Carine Roitfeld, arbeitet Karl der Große derzeit an ihrem „CR Fashion Book“.
Vor kurzem erst postete Kim Kardashian ein Foto ihrer kleinen Tochter North (die-frau berichtete), das ebenfalls im Rahmen dieses Projektes entstand.
Lagerfeld steckt Frau Wurst in Reizwäsche und lichtete beides in schwarz-weiß ab.
Ein Farbfoto vom Making-of hat die überglückliche Conchita Wurst auf ihrer Facebook Seite gepostet.
Der britische „Telegraph“ (http://fashion.telegraph.co.uk/columns/olivia-bergin/TMG11044085/Conchita-Wurst-dresses-down-in-suspenders-for-Karl-Lagerfeld-in-new-shoot.html) zeigt das Ergebnis der Zusammenarbeit. Die Sängerin trägt die neuesten Entwürfe von Givenchy und das volle Programm von Body über Strupfhalter. Ebenfalls mit von der Partie ist schwangere Modelss Ashleigh Good.
Die Bilder provozieren, soviel ist klar. In den Medien liest man von „atemberaubenden Bildern“. Das stimmt, denn zum Teil stellt man auf Schnappatmung auf.
Vor allem für eine Frau sind diese Bilder verstörend. Keine Brust, dafür Eier unterm Body. Ist das jetzt sexy oder dient der Aufzug rein der Provokation? Zweiteres wäre verständlich und geht die Rechnung in diesem Punkt auch auf.
Die Fotos sind vom technischen Standpunkt her schön, inhaltlich sind sie eine reine Katastrophe. Warum muss es ein Mann in Dessous sein?
Überall wird lamentiert, dass Frauen benachteiligt sind und etwas für die Emanzipation getan werden muss und dann das. Ein Mann wird als „bessere Frau“ präsentiert. Noch dazu ein Mann, der zwar ganz klar für die Rechte einer Bevölkerungsgruppe mit seinem Slogan „Unstoppable“ kämpft, aber für eine andere. Nicht die Frauenrechte sind ihm am Herzen gelegen. Diese sind ihm genauso fremd wie einer Frau ein Suspensorium. Ihm geht es um die Männerrechte, die Rechte der Homosexuellen.
Es ist geradezu ein Schlag ins Gesicht der Frauen, dass die Kunstfigur Wurst, mit ihrer nicht einmal vorhandenen Conchita * als sexy Unterwäsche Model dargestellt wird. Die Sache geht sogar soweit, dass man sich überlegt, ob es politisch korrekt ist, zu sagen, dass der Herr in Reizwäsche nicht schön anzusehen ist.
Was meint Frau Wurst überhaupt mit „Unstoppable“ in Zusammenhang mit diesem Shooting. Herr Neuwirth behauptet nicht einmal von sich selbst, Frau zu sein, sondern deklariert sich klar als Kunstfigur. Sind also die Kunstfiguren auf dem Vormarsch? In ist, wer mit Überzeugung die größten Absurditäten darstellt?
Man hat den Eindruck, dass man alles sein darf, nur nicht Mann oder Frau. Das ist doch zu banal für unsere Welt, viel zu „analog“. Biologische Gegebenheiten werden ignoriert und den Menschen vorgegaukelt, dass absolut alles möglich ist. Das stimmt nicht. Es gibt gewisse biologische Grundregeln, die nicht zuletzt der Erhaltung der Menschheit dienen. Das Problem ist, dass niemand mehr weiß, was einen Mann oder was eine Frau ausmacht. Die Verwirrung ist umfassend und weitreichend. In Anbetracht dessen, ist es natürlich einfacher, sich in Phantasiegestalten und –welten zu flüchten, wo tatsächlich alles möglich scheint.
Vielleicht ist es irgendwann nicht mehr völlig „retro“ einfach Mann und Frau zu sein.
*spanische Verniedlichungsform für Vagina