Lange haben wir darüber gesprochen, haben uns den Kopf über
Gästeliste, Hochzeitskleid und den royalen Kuss zerbrochen. Jetzt endlich hat
das Warten ein Ende und all unsere Fragen finden ihre Antworten.
Die Welt schaut am 29.April 2011 nach London, dem Tag der
Hochzeit des Jahres - Die Hochzeit von Prinz William of Wales und Catherine Elizabeth
Middleton. Der gesamte Ablauf wurde akribisch
durchgeplant: 10 Uhr Ankunft der Gäste in der Westminster Abbey, 12 Uhr Beginn
der Trauung, 13.30 Uhr Ankunft beim Buckingham Palace und endlich um 14.25 Uhr
der ersehnte Kuss des jungen Brautpaares.
Dresscode: Hut
Für die knapp 2000 geladenen Hochzeitsgäste gilt eine
unausgesprochene Kleiderordnung: Die Damen präsentieren sich in farbenfrohen Kostümen,
gepaart mit unglaublichen Hutkreaktionen, während die Männer in Morning Coat auftreten. Eine Farbe ist für die weiblichen Gäste jedoch
tabu. Sie dürfen nicht dieselbe Farbe tragen wie Queen Elizabeth. Diese hat
sich in ein fröhliches Zitronengelb gehüllt.
Jeder will dabei sein
Unter den Gästen befinden sich unter anderem Prominente wie
die Beckhams, Elton John, Prinz Harrys On-Off Freundin Chelsy Davy, Earl
Spencer, der Bruder von Williams verstorbener Mutter Diana, sowie – und das ist wohl etwas ungewöhnlich -
die Exfreunde und Exfreundinnen des Brautpaares. Die größte Überraschung ist
jedoch die Anwesenheit von Mohammed al Fayed. Der Besitzer des Kaufhauses
Harrods ist der Vater von Dodi al Fayed, dem Geliebten von Diana, der an ihrer
Seite im Jahr 1997 in Paris verstorben ist.
Weniger elegant fällt die Aufmachung der Fans auf den
Straßen aus. Auf Grund des wenig königlichen Wetters hüllen sich die meisten in
warme Jacken und Decken, verzichteten jedoch nicht auf die obligatorischen
Fähnchen und Kronen. Viele campieren schon seit den späten Abendstunden des
Vortages vor den wichtigsten Standpunkten der Hochzeit, um einen idealen Blick
auf die Hochzeitsgesellschaft werfen zu können.
Kurz nach 11 Uhr fährt Prinz William gemeinsam mit Bruder
Harry vor der Westminster Abbey vor. Er trägt die rote Uniform der Irish
Guards. William wollte schon früher in der Kirche sein, um sich seinen Gästen
widmen zu können.
Eine knappe Stunde nach ihrem Bräutigam schreitet Kate an
der Seite ihres Vaters durch eine Allee aus Bäumen, die extra zu diesem Zweck in
der Kirche aufgestellt wurde.
Rätsel um das Kleid gelüftet
Wie bereits vermutet, trägt Kate ein Ensemble der britischen
Designerin Sarah Burton, der Nachfolgerin des verstorbenen Alexander McQueen.
Das Kleid besteht aus einem Bustier mit englischer Spitze.
Der Rock fällt sehr üppig aus und ist mit einer Schleppe versehen. Dieser ist
mit seinen 2,70 Metern jedoch überraschend kurz im Vergleich zu dem 8 Meter
langen Ungetüm Lady Dianas. Das Haar trägt Kate offen und mit leichten Wellen,
darüber sitzen eine zierliche Tiara und ein spitzenbesetzter Schleier. Alles in
allem ist Kate sehr schlicht, fast schon bieder gekleidet. Durch ihre Grazie
und ihre strahlendes Lächeln wirkt sie jedoch sehr würdevoll und elegant.
Die Trauung verläuft plangemäß, fast schon routiniert
sprechen die beiden ihre Ehegelübte. Einzig die Ringübergabe bereitet kleine Schwierigkeiten:
William bekommt den Ring nicht sofort über den Finger der sonst so schlanken Kate.
Der Prinz selbst wird keinen Ehering tragen.
Erleichterung pur
Der erste offizielle Teil ist nach etlichen Gebeten, Gesängen
und Ansprachen geschafft, und man kann die Erleichterung deutlich in den
Gesichtern der frisch Vermählten erkennen.
Die beiden fahren in einer offenen Kutsche, in derselben, in
der auch schon Prinzessin Diana und Prinz Charles nach ihrer Hochzeit Platz nahmen, zum Buckingham Palace. Dort kommt es endlich zu dem lang ersehnten Moment
und dem eigentlichen Höhepunkt der Hochzeit: Am Balkon des Palastes geben sich
William und Kate ihren ersten Kuss als verheiratetes Paar. Da haben wir uns aber etwas mehr erwartet. Zu mehr als zwei kurzen schüchternen Schmatzern ließ sich der Prinz nicht hinreißen. Schade.
Trotz des unromantisch anmutenden Ablaufes, in
dem notgedrungen alles routiniert und bis ins kleinste Detail geplant wurde, fehlt es nicht an Emotionalität. Ein
Blick in das Gesicht Kates, die nun den Namen Princess Catherine
trägt, zeigt, dass sie überglücklich ist. Sie ist am Ziel ihrer Träume, hat den
Mann, den sie liebt, geheiratet und ist nun das, was viele sein wollen: Prinzessin.
Doch von diesem Tag an darf sie sich nicht nur Prinzessin, sondern auch Herzogin
nennen. Denn die Queen, so will es die Tradition, schenkt ihrem Enkel zur Hochzeit
einen Adelstitel - und so ernennt sie ihn zum Herzog von Cambridge.
(ik)
Foto: Nick Warner, Alexandre Goulet