Aus dem Mahagonny-Songspiel aus dem Jahr 1927 entwickelten Kurt Weill und Bertolt Brecht die abendfüllende Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, ein Werk, das am 9. März 1930 in Leipzig uraufgeführt wurde. Librettist und Komponist ließen die Handlung in einer fiktiven Stadt in der damaligen Gegenwart spielen, einer Stadt, die als Ort des Alles-Erlaubten gezeichnet ist. Kompositorisch versuchte Kurt Weill ein neues Musiktheater zu entwickeln, verband unterschiedlichste Stil- und Gattungsformen, kombinierte Zitate und bekannte Elemente. Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny wird am 24. Jänner 2012 erstmals an der Wiener Staatsoper aufgeführt.
Inhalt:
Auf der Flucht vor der Polizei stranden – wegen Kuppelei und betrügerischem Bankrott steckbrieflich gesucht – die Witwe Begbick, Fatty, der Prokurist und Dreieinigkeitsmoses in einer Einöde.
Weil ihr Auto eine Panne hat, beschließen sie eine Stadt – Mahagonny – zu gründen. Als einen Ort der Glückseligkeit, an den die Enttäuschten aller Kontinente ziehen und ihr zuvor erworbenes Geld lassen sollen. In der neugegründeten Stadt treffen die Ersten ein, die Prostituierte Jenny und sechs andere Mädchen, dann der Holzfäller Jim und seine drei Freunde, Jack, Sparbüchsen-Bill und Alaska-Wolf-Joe. Alle suchen in der Stadt nach dem Glück, die einen, um Geld zu verdienen, die anderen, um es auszugeben. Jim und Jenny werden ein Paar. Doch bald treten in Mahagonny Schwierigkeiten auf, die ersten Unzufriedenen verlassen die Stadt, deren Funktionieren durch zahlreiche Verbote gesichert wird. Darüber hinaus nähert sich ein todbringender Hurrikan.
Wie durch ein Wunder verschont der Hurrikan Mahagonny. „Du darfst“ lautet nun das neue Motto der Stadt. Alles ist erlaubt, das schlimmste Verbrechen ist, kein Geld zu haben. Die Vergnügungssucht steigert sich ins Zerstörerische, zwei von Jims Freunden sterben im Exzess. Als er schließlich eine Zeche von drei Flaschen Whisky schuldig bleibt, wird er verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Mahagonny, die Stadt der Glückseligkeit, zerfällt, der vermeintliche Ort eines irdischen Paradieses stellt sich als sinnentleerte Hölle auf Erden heraus.
Premiere: Dienstag, 24. Jänner 2012
Reprisen: 27., 30. Jänner, 2., 5. Februar 2012
Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Jérôme Deschamps
Bühne: Olivia Fersioni | Kostüme: Vanessa Sannino
Licht: Marie-Christine Soma | Chorleitung: Thomas Lang
Leokadja Begbick................................ Elisabeth Kulman
Fatty, der Prokurist............................. Herwig Pecoraro
Dreieinigkeitsmoses........................... Tomasz Konieczny
Jenny Hill............................................. Angelika Kirchschlager
Jim Mahoney....................................... Christopher Ventris
Jack O’Brien........................................ Norbert Ernst
Bill, genannt Sparbüchsenbill............ Clemens Unterreiner
Joe, genannt Alaskawolfjoe................ Il Hong
Tobby Higgins..................................... Wolfram Igor Derntl
Faktotum............................................. Heinz Zednik
Sechs Mädchen von Mahagonny....... Ileana Tonca, Valentina Nafornita ,Ildikó Raimondi, Juliette Mars,
Stephanie Houtzeel, Monika Bohinec