„Love Motels“ sind stundenweise vermietbare Hotels, die in Brasilien entstanden sind. Schon der Name verrät ihren Anwendungszweck. Denn bis zum heutigen Tage leben viele unverheiratete Brasilianer bei ihren Eltern, was sich oft sogar in das 30te Lebensjahr hinauszögern kann. Große Familien bieten Geborgenheit und Sicherheit, dafür aber wenig Platz für Privates. Daher waren früher jung verliebt unverheiratete Menschen, die noch keinen eigenen Haushalt hatten, auf solche Love Motels angewiesen. Diese waren günstig, dezent eingerichtet, leider auch oft unhygienisch. Vermietet wurden solche Motels stundenweise. Die bekanntesten brasilianischen „Love Motels“ befinden sich in São Paulo, Rio de Janeiro und Salvador da Bahia.
Geheime Mission – teures leibliches Vergnügen
Love Motels haben sich mittlerweile über die gesamte Erdkugel verbreitet und bieten für jeden Geschmack das passende Angebot. Junge Leute sind nach wie vor zufrieden mit einem Zimmer mit ausschließlich einem Bett, was auch nicht zu tief in die Geldbörse greift. Ab 20 Reals (7 Euro) können Paare hier einige Stunden Vergnügen haben.
An die Ansprüche von Touristen und wohlhabenden Brasilianern sind teure Motels angepasst. Viel romantischer und persönlicher sind solche Zimmer gestaltet. Das Zimmer besteht aus drei Teilen: dem Zimmer mit einem Bett mit Nische und Spiegeln an den Wänden und an der Decke; einem Vorzimmer, wo Kleinigkeiten für zwischendurch und Getränke für den kleinen Durst, Frühstück abgestellt werden, ohne dass die Motelgäste gestört werden; Badezimmer mit Bad, oder als edlere Variante mit einer Jacuzzi oder Sauna. Kondome sind im Normalfall kostenlos beigestellt. Weiteres Zubehör wie Sex-Spielzeug, Pornovideos, spezielle Gleitmittel können via einer speziellen Karte bestellt werden. Auf Fenster wird in solchen Zimmern oft verzichtet.
Bei den teuren Hotels ist Diskretion das Motto. Man fühlt sich hier wie ein Geheimagent auf einer Geheimmission, die in einer Garage anfängt. Hier befindet sich nämlich bei solchen Hotels die Rezeption, und von hier geht es dann durch eine separate Garagenbox durch eine separate Treppe aufs Zimmer. Um keine Unterlagen wird gefragt, um keine Namen der Gäste. Durch einen Anruf bei der Rezeption wird die Nutzung des Zimmers angekündigt. Sobald man mit der Liebe fertig ist, gibt man dies wiederum bei der Rezeption bekannt, und es holt jemand die Miete.
Die Kosten für solch einen Luxus belaufen sich für vier Stunden für ein einfaches Zimmer auf 49 Reals (19 Euro). Zum Vergleich kostet eine „Master Suite“, ausgestattet mit einer Sauna und einer Tanzfläche, 135 Reals (51 Euro). Für zwölf Stunden fallen Kosten von 337 Reals (130 Euro) an.
Der Witz ist: Die teuren Motels werden viel mehr als romantische Rückzugsorte für Paare und Ehepartner benutzt, Orte zum Quatschen und romantische Abende, seltener jedoch für Sex.
Prostituierte führen ihre Freier in Stundenhotels
In Europa herrscht eine andere sexuelle Moral, außerdem gibt es hier auch kein Bedarf an Rückzugsorten für Pärchen wie in Brasilien. Daher werden hier gebaute „Love Motels“, die Stundenhotels genannt werden, als Treffpunkte für Prostituierte mit ihren Freiern benutzt. Daher werden auch die meisten am Stadtrand gebaut.
In Wien gibt es mehrere bekannte Stundenhotels. In Gürtelnähe findet man das Hotel Bauer, das billigste Hotel der Stadt; im ersten Bezirk das Hotel Orient mit seinem soliden Makart-Stil, das bereits auf der Leinwand („Der dritte Mann“) verewigt ist.
„Sex-Parkplätze“ als Schutz für Prostituierte
In Italien wurden ab 2008 „Liebes-Parkplätze“, an denen die Prostituierten ihren Job verrichten können, eröffnet. Einzelne Kabinen mit einem Alarmknopf sichern, dass hier Sex „öffentlich“ ohne strafbare Folgen getrieben werden kann. Kondome werden in Automaten angeboten.
2011 folgten die Schweizer dem Beispiel der Italiener. Prostituierte dürfen es nun auch hier „öffentlich“ mit einem Freier treiben.