Passend zur Faschingszeit fand am 9. Februar im Congress Graz der 12."Ballo di Casanova" statt. Voll italienischem Flair und der Eleganz des Rokoko präsentierten die Gäste die gewagtesten Roben und Masken. Karneval in Venedig goes Graz. Neben Gewinnspiel, Bühnenshows und kulinarischen Darbietungen wurde die Wahl des Casanova 2013 zum Höhepunkt des Abends.
Die traditionelle Eröffnung durch die Gaukler „muss ganz unvorbereitet gekommen sein“, denn die Schauspieler haben den Text vom Zettel abgelesen und trotzdem machten sie in jedem Satz Fehler. Anschließende Tanzvorführung unter der Choreographie von Bettina Felgitscher sollte an das Leben des berüchtigten Herren und aller Damenherzen erinnern.
Gleich danach luden "Dolci Signori" zum Parkett. Tief ausatmen konnten
diejenigen Besucher, die sowohl keinen Walzer, als auch keine weiteren klassischen Tänze beherrschten. Denn das Musik-Angebot reichte von italienischen Klassikern mit Jazz- und Lateineinflüssen (Essenza Band) bis zur Musik des Friaul des angesagten italienischen Trios: Emma Montanari, Ausnahmegeiger Guilio Venier und Gitarristen Jan Kaberlov. Zur faszinierend vielseitigen Musik des Trios (Irish Dance, italienische Klassiker) konnte jeder Ballbesucher sein Können im Tanzen frei präsentieren.
Insgesamt erinnerte das Treiben am Ball an ein Prinzessinnenmärchen mit bekanntem Happy End, was unter anderem der sinnliche und romantische Tanz von den österreichischen Staatsmeistern der Klasse B, Anna-Katharina Schramke und Thomas Reininger, betonte.
Die Wahl des Casanova 2013 wurde zum wahren Höhepunkt des Abends. Nicht viele Freiwillige wollten sich zum Casanova 2013 küren lassen. Doch die wenigen Mutigen zeichneten sich durch gewaltige Alters- und Auftrittsunterschiede aus. Die Wahl sollte jedoch nicht den stärksten „Helden“ treffen, denn es wurde nicht mit einem Florett gekämpft oder mit einer Schusswaffe duelliert. Gesucht wurde nach dem süßesten Buberl des Abends, das die Herzen und Gedanken der glamourösen Damen im Saal durch Oden und Gesang wie Zucker schmelzen lässt.
Drei Männer in der Jury und eine Lady in Red bewerteten die weichen Stimmen und die Eleganz des geschwungenen Tanzbeines, nicht jedoch die Härte und Ausdauer eines Heroes.
Was bewegt eigentlich einen Mann dazu, sich für eine Casanova-Wahl zu bewerben? Um seiner Freundin zu beweisen, was für einen perfekten Mann sie „ergattert“ hat? Damit sie ihn hütet, zu schätzen weiß und ja nicht schlecht behandelt? Oder waren es Frauen, die ihren Liebsten dazu drängten???
Natürlich durften am Ball auch die kleinen Gaumenfreuden nicht fehlen. Pasta per Tutti, Prosciuttoteller, Scampisspießchen, Fischplatte und beste Weine aus Italien verführten jeden anspruchsvollen Besucher (zumindest mit ihrem Geruch).
„Veni, vidi, vici“ stammt zwar nicht aus dem Mittelalter, könnte aber zum Motto von „Il ballo di Casanova“ werden. Wer wird wohl der Casanova 2014? Vielleicht wird dann die Reife und Männlichkeit gewinnen?
(vs)
Fotos: Elza Karimova
Titelbild: Kandidat zur Casanova-Wahl mit seiner Begleitung, rechts - Trio mit Emma Montanari
Foto 1: Essenza Band
Foto 2: im Stefaniensaal
Foto 3: Kandidat zur Casanova-Wahl mit seiner Begleitung