Diese Frage kann ich nicht mehr hören.
Ja, es ist echt und ja, es tat weh. Man kann sich sicher vorstellen, wie unangenehm es ist, mit 3-14 Nadeln gestochen zu werden. Meines Erachtens hat es aber nicht unbedingt etwas mit „sich selbst spüren" zu tun. Es gibt sicher Leute, die es unter diesem Aspekt machen lassen, aber ich bin mir sicher, der größte Teil der tätowierten Menschen hält die Schmerzen einfach aus, weil sie ein schönes Tattoo haben wollen.
Zur wehleidigen Tussi kann ich nur sagen - Pech gehabt - das berühmte Arschgeweih ist nämlich an einer sehr schmerzhaften Stelle.
Tattoos haben in der heutigen Zeit nichts Knastbruder-mäßiges mehr an sich. Früher, in Omas jungen Jahren, war das ganz sicher der Fall; aber jetzt ist es doch eher wie ein Schmuckstück, das man trägt. Ich finde es bedenklicher, wenn Eltern ihren 3-Monate-alten Kindern Ohrlöcher stechen lassen.
Da komm ich zu der Frage: Was, wenn ich mit dem Gedanken spiele, mich tätowieren zu lassen? Was muss ich beachten?
Als erstes sollte man sich ganz sicher sein, dass man es auch wirklich will, denn bekanntlich geht so ein Tattoo nicht so einfach weg. Will man ein von sich selbst gezeichnetes oder eines aus einer Tattoo Zeitschrift? Man sollte sich nicht von Freunden beinflussen lassen, was die Motivwahl und die Stelle angeht. Da sollte man sich auf die Erfahrung des Tätowierers bzw. der Tätowiererin verlassen.
Das bringt mich zum nächsten Punkt – Wer soll die Tinte unter die Haut bringen?
Da wiederum kann man natürlich seine vielleicht tätowierten Freunde fragen, oder sich auf Conventions umsehen. Wenn man dann den Tätowierer bzw. die Tätowiererin seines Vertrauens gefunden hat, wird er/sie einen sicher bezüglich Motiv, Größe und Stelle gerne beraten.
Preislich gibt es verschiedene Verrechnungen, entweder pro Stunde oder Pauschal - es kommt, wie so oft, auf die Größe an.
In den meisten Studios wird man zur Pflege gut beraten – falls doch nicht, sollte man fragen, wie oft und mit welcher Creme man das Tattoo pflegen soll, wann man wieder schwimmen oder ins Solarium gehen darf.
Wichtig ist, dass es einem gefällt und dass man sich wohl damit fühlt.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Tattoos meines Erachtens salonfähig sind, es gibt wenige Leute, die nicht irgendwo ein kleines Tattoo haben, oder manchmal darüber nachdenken, sich eines machen zu lassen.
Wenn ich, also so in 50 Jahren, zu der alten Generation gehöre, werde ich eine von vielen Tattoo-Omas sein und werde mit anderen rätseln können, was unsere Tattoos einmal darstellten
(EJ)