Langweilige Stoffe sind passé.
US-Sängerin Katy Perry macht es vor: Für einen strahlenden Auftritt reicht ein strahlendes Lächeln allein schon lange nicht mehr. Um aufzufallen, muss man schon zu härteren Methoden greifen, daher trug sie bei einer Gala in New York ein Kleid, das mit LED-Lämpchen ausgestattet war. „Ich finde, ich muss die Mädchen repräsentieren, die einfach nur loslegen und ihr eigenes Ding machen - und die dabei spontan und selbstbewusst sind“, sagte Perry, die an diesem Abend alle überstrahlte.
Doch die Idee eines Kleides, das mit LED-Lampen besetzt ist, ist nicht neu. Francesca Rosella und Ryan Genz vom Label Cute Circuit designten ein auffallend leuchtendes Kleid, das mit 24.000 bunten Lämpchen besetzt ist. Aber ist das nicht schwer? Man braucht doch eine Batterie, um Strom für das Licht zu liefern? Es wurden statt normalen Batterien kleine iPod-Batterien verwendet, die in der Krinoline, also dem Unterrock, versteckt sind. Der Lichterzauber soll 30 bis 60 Minuten anhalten. Und alle Stellen, die nicht leuchten, sind mit Swarovski-Kristallen bestickt, so dass die Kreation auch ohne die Special-Effects ein wunderschönes Ballkleid abgibt.
Auch der niederländische Designer Stijn Ossevoort machte sich an das Experiment eines leuchtenden LED-Kleides. Allerdings fällt bei ihm auf, dass er Understatement bevorzugt, denn nur an wenigen Stellen wurden Lichter angebracht, die wie leuchtende Blumen wirken. Frauen, die dieses Kleid tragen, wirken wie elegante und bezaubernde Waldfeen.
Aber da schriller, bunter, auffälliger nach wie vor angesagt ist, wird diese Technik vermutlich auch in Zukunft viele Designer zu interessanten Kollektionen anspornen.
(dw)
Foto: J.B. Spector/Museum of Science and Industry/ Cute Circuit