Reine Hysterie? Oder muss man sich vor Apple schützen?
Die LA Times meldete, dass mit dem neuen iPhone-Update auf iOS 4 einer fragwürdigen Privacy Policy zugestimmt werden kann, bei der der Nutzer zustimmt, dass Apple die Standortdaten an Dritte weitergeben darf. Abgeschwächt wird das durch den Zusatz, dass es sich dabei nur um anonymisierte Daten handle.
Die geänderten Datenschutzrichtlinien betreffen die neue Apple Werbeplattform iAds, die am 1. Juli starten soll. Die Nutzer sollen durch die Angabe der Standortdaten ortsbezogene Werbung bekommen. Vor allem für Firmen ist das interessant, da sie so gezielte Promotion machen können. Denn was hilft einem Europäer eine Werbung für ein Produkt, das nur in den USA erhältlich ist? Apple würde daher mit den iAd-Werbeplätzen praktisch die anonymen Standortdaten des iPhones verkaufen, damit eben diese lokalen iAds bei den richtigen Kunden angezeigt werden können.
Fragwürdig ist auf jeden Fall der Umstand, dass die Zustimmung zum Datensammeln automatisch eingestellt ist. Es ist zwar möglich, die Funktion zu deaktivieren, doch sollte es nicht standardmäßig anders herum laufen? Nur wer die Zustimmung gibt, sollte die Werbung erhalten. Leider hat Apple einen anderen Weg gewählt. Auf apple.com kann man, nach Start der iAds Seite, seine Daten schützen und die Verwendung von Standortinformationen für iAds deaktiveren.
Wieviel will man von sich preisgeben? Was sollen Firmen über die Kunden wissen? Und wie viele Daten will man von sich selbst hergeben? In unserer heutigen Gesellschaft zeigen wir uns ohnehin schon viel zu offen der gesamten Welt, da stellt sich die Frage, wo die Grenze ist.
(dw)
Foto: DanielZanetti