Im Vorjahr waren viele enttäuscht und herrschte Unverständnis als die Organisation für das Verbot chemischer Waffen den Friedensnobelpreis erhielt und nicht sie: Malala
Sie gab den Menschen-, den Frauen-, den Kinderrechten ein Gesicht. Sie erhob ihre Stimme und war bereit dafür ihr Leben zu geben.
Die erst 17-Jährige ist die jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Geschichte. Sie senkt das Durchschnittsalter sogar ganz gewaltig, das nämlich bei ihren Kollegen der im Jahre 1901 zum ersten Mal verliehenen Auszeichnung im Schnitt bei 59 Jahren liegt.
Während andere diesen Preis also bereits im Ruhestand entgegennehmen, fängt Malalas Leben erst an. Ein Leben, das bereits 2012 zu Ende sein hätte können.
Damals überlebte sie nur knapp einen Anschlag der Taliban. Die radikal-islamische Gruppierung fing sie in einem Schulbus ab und schoss ihr in den Kopf. Sie sollte für ihr „Vergehen“ bestraft werden. Dieses bestand darin, dass sie bereits im Alter von 11 Jahren für die BBC aus dem Swat-Tal per Blogg über die Unterdrückung durch die Taliban-Kämpfer berichtete. Malala machte sich, unterstützt durch ihren Vater, stark für die Rechte von Frauen und Mädchen. In einer Dokumentation sagte sie, sie wolle später Ärztin werden – das war gegen die Regeln der Taliban.
Schwerst verletzt wurde Malala nach Großbritannien zur Behandlung ausgeflogen, wo sie auch heute noch lebt.
Es ist auch in gewisser Weise falsch, sie nur als Kinderrechtsaktivistin zu bezeichnen. Die junge Pakistani tritt ganz eindeutig für Frauen- und Mädchenrechte ein. Sie fallen in der radikal-islamischen Welt völlig durch den Rost und führen ein Leben in praktischer Fremdbestimmtheit.
Die junge Friedensnobelpreisträgerin hielt an ihrem 16. Geburtstag eine Rede vor der UNO-Vollversammlung. Das gab es zuvor noch nie, dass einem Teenager diese Ehre zu Teil wurde.
Malala teilt sich den Preis mit dem Inder Kailash Satyarthi, der seit den 90er Jahren für Kinderrechte in Indien kämpft. Er organisierte, der Tradition eines Gandhi folgend, zahlreiche friedliche Proteste und Demonstrationen.
Titelbild: Reese Witherspoon/ Instagram
Fotos im Text: Madonna/ Instagram & Reese Witherspoon/ Instagram