04.04.2011 |
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Kinder lassen sich nicht täuschen
Kinder interviewen eine Darstellerin von „Wagners Nibelungenring für Kinder“.
Auch wenn der Begriff „Kinderoper“ erstmal spannend und neu klingt, stellt sich die Frage, wie denn eine solche Oper für Kinder aussehen kann. Oder soll. „Die Kinder sollten auch der Oper nicht fremd bleiben, von klein an erfahren, was es ist“, sagt Angela Brun, die Darstellerin der „Vogel“-Rolle in der Aufführung von „Wagners Nibelungenring für Kinder“.
Die Spannung, die sich zwischen fröhlichem Lachen entlud, war manchmal so groß, dass so manches Kind schon mal aus Angst die Augen mit beiden Händen zudrückte oder sich im Schoß des Nachbarkindes versteckte. Einige Schulklassen aber auch ein Baby mit seiner Mutter genossen die Vorstellung, selbst wenn sich die Kinder nicht durch die Tricks auf der Bühne (etwa ein zusammengeklebtes Schwert) täuschen ließen.
Nach der Vorstellung wollten die Kinder, die ich in die Oper begleiten durfte, die Schauspieler interviewen, was aber natürlich erst ging, nachdem sich diese abgeschminkt und umgezogen hatten. Doch sie nutzten die Zeit des Wartens, um sich ihre Fragen auszudenken. Angela Brun, die Darstellerin der "Vogel"-Rolle, lief fast an uns vorbei, doch dann stellte sie sich gerne den jungen Journalisten, die keinerlei Hemmungen zeigten, das zu fragen, was sie wirklich wissen wollten. Am Interessantesten schien der Kuss auf der Bühne gewesen zu sein: „Warum haben sich der Prinz und die Prinzessin nicht öffentlich geküsst? Ich glaube, sie haben sich gar nicht echt geküsst, nur so getan, als ob“, lautete dementsprechend auch der Einwand eines 5-jährigen Buben.
Angela Brun kommt aus Australien, kann ziemlich gut Deutsch und hat einige kleine Rollen in diversen Stücken an der Staatsoper durch einen Wettbewerb bekommen. Die Kinder wollten natürlich wissen, welche Aufgaben sie zu bewältigen hatte, um den Wettbewerb zu gewinnen. Anschließend wollten die Kinder noch ein Autogramm und ein paar Gruppenbilder schießen.
Zur gelungenen Aufführung gehörten auch die bunten Kostüme und das lebendige Bühnenbild, das direkt auf offener Bühne während der Szenen umgebaut wurde, so dass sich spielerisch eine Szene aus der anderen ergab. So waren auch die Kinder von Bühne und Kostüm weit beeindruckter als etwa durch den Drachen mit den „Augen mit den Knöpfen drinnen“.
Insgesamt ein Erlebnis, das die Kinder glücklich und zufrieden nach Hause gehen ließ.
„Wagners Nibelungenring für Kinder“: Kinderoper bis zum 18. Mai, Staatsoper Wien.
(vs)