Damit man sich gleich einmal auskennt: Kork wird aus der Rinde der Eiche hergestellt und hat im westlichen Mittelmeerraum, besonders in Portugal, Spanien und Mittelitalien, eine mehr als 60 Millionen Jahre alte Tradition. Er muss behutsam von Hand abgeschält, geschrotet und schließlich mit Harz erhitzt und gepresst werden. Doch die Mühe lohnt sich – schließlich ist Kork ein nachhaltiger Rohstoff und entspricht den Anforderungen der heutigen Zeit. Auf Weinflaschen ist er in den vergangenen Jahren immer seltener zu finden, dafür breitet er sich im Wohnzimmer umso mehr aus.
Und das ist durchaus verständlich. Das Material ist nämlich ausgesprochen vielseitig einsetzbar. Beim Hausbau: weil Kork ausgesprochen gute Dämmwerte hat. Oder auf dem Fußboden: weil das weiche Material tritt- und schalldämpfend, fußwarm und antistatisch ist. Die Bodenbeläge aus Kork sind als massive Fließen oder Parkett erhältlich.
In den vergangenen Saisonen haben sich vermehrt bekannte Designer des Naturmaterials angenommen und es zu umweltfreundlichen und zugleich auch stylischen Möbeln verarbeitet. Besonders der Brite Jasper Morrison, Designer bei renommierten Unternehmen wie Alessi, Cappellini oder Vitra, ist von den guten Eigenschaften des Korks überzeugt. Zwei große Vorteile des Naturmaterials sind sein geringes Eigengewicht und seine Stabilität, eine Kombination, die selten ist. Diese Belastbarkeit macht sich besonders beim Interieur bemerkbar. Außerdem ist Kork wasserabweisend und damit leicht zu reinigen. Ein weiterer Voretil liegt in der Herstellung, die meistens aus einem Block erfolgt, weshalb es zwischen Oberfläche und dem Inneren des Möbels keine Unterschiede gibt, was besonders die Designer schätzen. Dadurch sind ihnen bei der Formgebung und den Verwendungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Dass bei den Entwürfen trotzdem immer noch die Schlichtheit überwiegt, ist eine andere Geschichte.
(dz)