Es wurde gelästert was das Zeug hält: Die Figur sei zu vollschlank. Sie sei zu wenig attraktiv. Ihre Spielweise zu wenig anmutig. Sogar ein BBC Kommentator äußerste sich abschätzig über ihr Erscheinungsbild.
Die diesjährige Wimbledon Siegerin meldete sich jetzt zu Wort und gab Konter: "Ja, ich bin nicht blond. Habe ich jemals davon geträumt, einen Modelvertrag zu bekommen? Nein, sorry. Habe ich jemals davon geträumt, Wimbledon zu gewinnen? Ja, absolut".
Eine 28jährige Frau gewinnt Wimbledon, setzt sich gegen die besten der Welt durch und gelangt ans Ziel ihrer Träume über einen Weg aus harter Arbeit und Entbehrungen und statt ihr zu gratulieren, wird über ihr Äußeres gelästert?
Zum einen gibt es häßlichere als Marion Bartoli und zum anderen geht es hier um den Sport und nicht um den Titel Wimbledon’s Next Top Model. Wenn es darum gehen würde, hätte ein junger Boris Becker wohl nie den Siegerpokal in Händen gehalten, aber vielleicht ist das bei Männern auch etwas anderes. Bei Männern zählen die inneren Werte, bei Frau nur das Äußere. Ist es das, das uns die lieben Twitter User mitteilen wollen?
Ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
KWH
Fotos: Frédéric de Villamin
Robbie Mendelson