Männer als Kuschelbären oder Männer als Hengste?
Männer werden auch schwanger? Unmöglich, sowas kann man nur in Hollywood-Filmen wie „Junior“ mit Arnold Schwarzenegger erleben. Natürlich kann sich im Bauch eines Mannes kein Baby entwickeln. Doch viele Ehemänner und Partner neigen zu einer „Solidaritätsschwangerschaft“, wenn ihre Partnerin oder Ehefrau schwanger ist.
Die Anzeichen einer Solidaritätsschwangerschaft sind die gleichen wie bei einer normalen Schwangerschaft: Die Männer nehmen im Durchschnitt vier Kilo zu und neigen insbesondere in den ersten Monaten zu Übelkeit und Stimmungsschwankungen.
Doch was ist der Grund für diesen unnatürlicher Prozess? Wissenschaftler und Ärzte entwickelten unglaubliche Geschichten und Theorien, die sich jedoch nur wenig mit der Natur des Menschen in Einklang bringen lassen.
Besonders Männer, deren Frauen im Haushalt schuften, für den Mann kochen, bügeln, waschen und ihn auch sonst rundherum versorgen, haben das Gefühl, dass sich die Frau nun mehr um das in ihrem Bauch entstehenede Leben kümmert. Ihre ganze Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit übertragt sich auf das ungeborenes Kind. Der Mann muss sich an diese neue Situation und das Zurückstellen seiner Bedürfnisse erst gewöhnen. Er fühlt sich ausgeschlossen und verspürt eine ungesunde Eifersucht zu seinem eigenen Kind. Um auch weiterhin die ganze Wärme, Zuwendung und Liebe seiner Partnerin zu erfahren, kommt es zu diesem paradoxen Verhalten. Aus diesem Grunde legen sich auch viele Partner in den letzten Monaten der Schwangerschaft ihrer Freundin ein neues Hobby zu: Sie wollen auch ein „Baby“ haben, etwas, das ganz allein ihnen gehört.
Oft wechseln Männer gleichzeitig mit ihrer schwangeren Partnerin ihre Lebensweise. Statt abends auszugehen, werden sie zu Couch Potatoes. Doch das ist keine Ursache der Männerschwangerschaft, im Fachjargon Couvade-Syndrom genannt, sondern lediglich ein weiteres Symptom.
Viele Frauen verlieren vor allem in den ersten Monaten der Schwangerschaft stark die Lust an Sex. Dabei neigen sie verstärkt zu Zärtlichkeiten und viel Nähe. Die Männer lassen sich auf diese Situation ein, die Beziehung wird komplett asexuell, der Mann zum Kuschelbären. Da dies aber nicht der Natur des Mannes entspricht, ist dies nur durch eine hormonelle Umstellung, man könnte auch Störung sagen, möglich: Die Cholesterin–Testosteron–Östrogen-Verwandlungskette ist gestört, es wird entweder zu viel oder zu wenig von einem Hormon produziert. Der dick werdende Bauch ist ein Zeichen eines Östrogenüberschusses, ein Hormon, das für den männlichen Organismus nicht relevant ist. Bei der Frau wird Östrogen in der Schwangerschaft in erhöhtem Maß ausgeschüttet, da es bei der Bildung der Milch eine entscheidende Rolle spielt.
Ersparen Sie Ihrem Mann die (Solidaritäts-)schwangerschaft und lassen Sie ihn weiterhin ein Mann sein.
(vs)
Foto: bjearwicke