In der Stadt Derry in Maine verschwinden immer wieder Kinder. Eine Gruppe von Kids wird mit ihren schlimmsten Ängsten konfrontiert, als sie dem bösen Clown Pennywise gegenüber stehen, der seit Jahrhunderten eine Spur von Mord und Gewalt hinter sich herzieht.
New Line Cinemas Horrorthriller „Es“ unter der Regie von Andy Muschietti („Mama“) basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Stephen King, der seit Jahrzehnten seine Leser in Angst und Schrecken versetzt.
Es ist kein Zufall, dass die Neuauflage genau 27 Jahre nach dessen Vorreiter, der Miniserie mit Tim Curry als "Pennywise", die wir alle kennen und lieben (bzw. fürchten), ins Kino kommt. Fans des Romans werden wissen, dass das Monster, das wir als "Es" kennen, alle 27 Jahre aus seinem Tiefschlaf erwacht, um sich seiner Opfer zu entledigen. Das Erscheinungsdatum ist also eine nette kleine Anspielung an die Story - und daher verwundert es auch nicht, dass die bereits zuvor geplante Fortsetzung - Chapter Two - am 6. September 2019 in die Kinos kommen wird.
6 plus 9 (Sept) plus 2 plus 0 plus 1 plus 9 (2019) ist gleich 27. Clever.
(L-r) JAEDEN LIEBERHER as Bill Denbrough, JEREMY RAY TAYLOR as Ben Hanscom, FINN WOLFHARD as Richie Tozier, SOPHIA LILLIS as Beverly Marsh, JACK DYLAN GRAZER as Eddie Kaspbrak, WYATT OLEFF as Stanley Uris and CHOSEN JACOBS as Mike Hanlon. Photo Credit: COURTESY OF WARNER BROS. PICTURES.
(L-r) WYATT OLEFF as Stanley Uris, FINN WOLFHARD as Richie Tozier, CHOSEN JACOBS as Mike Hanlon, JAEDEN LIEBERHER as Bill Denbrough, SOPHIA LILLIS as Beverly Marsh and JEREMY RAY TAYLOR as Ben Hanscom. Photo Credit: Courtesy of Warner Bros. Pictures
JACK DYLAN GRAZER as Eddie Kaspbrak. Photo Credit: COURTESY OF WARNER BROS. PICTURES.
Wie schon in dessen Original aus 1990 geht es im ersten Teil der Filmserie um die Geschichten der jungen Versionen der Hauptakteure - Bill, Ben, Richie, Stan, Beverly Mike und Eddie. Der zweite Teil wird dann 27 Jahre später die Geschichte wieder aufnehmen, wenn es die 6 Freunde im Erwachsenenalter erneut mit Pennywise aufnehmen müssen. Genaues über die Besetzung ist noch nicht bekannt. In der Hauptrolle spielt Bill Skarsgård („Die Bestimmung – Allegiant“, „Hemlock Grove“) den mordlustigen Clown Pennywise und wird dieser seine Rolle auch 2019 wieder aufnehmen.
"It (Chapter One)" ist die zweite Stephen King Romanverfilmung dieses Jahr. Ganz im Gegensatz zu dem sehr enttäuschenden "Dark Tower", kann das Publikum gar nicht genug von dem gruseligen Killer-Clown bekommen. "Es" hatte an seinem Startwochenende einen Rekordauftakt in punkto Zuschauerzahlen. Und die Zahlen wachsen weiter.
(L-r) JAEDEN LIEBERHER as Bill Denbrough, JACK DYLAN GRAZER as Eddie Kaspbrak, FINN WOLFHARD as Richie Tozier, JEREMY RAY TAYLOR as Ben Hanscom, SOPHIA LILLIS as Beverly Marsh, WYATT OLEFF as Stanley Uris and CHOSEN JACOBS as Mike Hanlon. Photo Credit: COURTESY OF WARNER BROS. PICTURES.
BILL SKARSGÅRD as Pennywise. Photo Credit: Courtesy of Warner Bros. Pictures and New Line Cinema.
Photo Credit: Courtesy of Warner Bros. Pictures
Dass die Erwartungen an "Es" hoch waren, versteht sich von selbst, wenn man den Kult-Status des Originales bedenkt. In die Fußstapfen einer Hollywoodgröße wie Tim Curry zu treten, dürfte dem schwedischen Schauspieler Bill Skarsgård wohl einige Kopfschmerzen bereitet haben. Im Endspurt musste (und konnte) er sich gegen den britisch-australischen Schauspieler Hugo Weaving (Elrond aus "Der Herr der Ringe" Agent Smith aus "Matrix") durchsetzen. Skarsgårds Portraitierung von "Pennywise the Dancing Clown" hat eine gewisse Verspieltheit an sich, die in vielerlei Hinsicht an Freddy Krueger erinnert. Der Clown nutzt die Ängste seiner Opfer aus und setzt diese Schwächen auf verspielte Art und Weise gegen sie ein. Eine für die Betroffenen selbst weniger lustige Angelegenheit. Besonders anfällig für dessen Katz-und-Maus-Spielchen sind natürlich Kinder, und unter diesen vor allem die Ausgeschlossenen, Verzweifelten und Außenseiter. Nicht zufällig ist die bevorzugte Form des außerweltlichen Wesens ein Clown.
So kommt es, dass sich eine Gruppe von Outsider-Freunden zum so genannten "Losers Club" zusammentut, um es mit dem Bösen, das sich in deren Heimat umhertreibt, aufzunehmen. Der Anführer der Truppe, Bill Denbrough, und dessen Freundeskreis machen sich auf, um Bill's jüngeren Bruder Georgie, der einer der Verschwundenen ist, ausfindig zu machen.
JEREMY RAY TAYLOR as Ben Hanscom. Photo Credit: Courtesy of Warner Bros. Pictures.
(L-R) JACKSON ROBERT SCOTT as Georgie Denbrough and JAEDEN LIEBERHER as Bill Denbrough. Photo Credit: Courtesy of Warner Bros. Pictures.
(L-r) WYATT OLEFF as Stanley Uris, JACK DYLAN GRAZER as Eddie Kaspbrak, FINN WOLFHARD as Richie Tozier and JAEDEN LIEBERHER as Bill Denbrough. Photo Credit: COURTESY OF WARNER BROS. PICTURES.
Der creepyness-Faktor von "It" ist einer der Gründe, warum er so ein großer Erfolg ist. Es wird weniger auf jump scares und Über-drüber-Spezialeffekte gesetzt, viel mehr baut sich der Film eine gewisse Atmosphäre auf, die den Zuschauer immer fragen lässt, was als nächstes passiert.
Ein weiterer Grund ist die perfekt ausgewählte Besetzung. Wenn man es mit einem Film zu tun hat, bei dem es nicht nur eine, sondern sehr viele Hauptpersonen gibt, ist es nahezu unmöglich, jeden dieser Hauptcharaktere so "einladend" zu gestalten, dass sich der Zuseher nur schwer seinen Liebling aus dieser Gruppe herauspicken kann. Nicht nur ist jeder der sechs Kameraden des Losers Club so sympathisch, dass es unmöglich ist, auch nur eine Person bei Seite zu schieben, da einer der Freunde entzückender ist als der nächste. Auch ist es gelungen, den Antagonisten, ein buchstäblich unmenschliches Monster, auf eine so ansprechende Art auf die Leinwand zu bringen, dass man sich nur schwer vom Bildschirm abwenden kann.
Obwohl man selbstverständlich (oder hoffentich...) auf der Seite der Kinder steht, muss man wohl trotzdem erkennen, dass, da Regisseur Andy Muschietti in seiner Auswahl des Pennywise den Nagel auf den Kopf getroffen hat, somit eine Masse an Fans für den Clown aus der Versenkung aufgetaucht ist. VIel der Hardcore-Fans haben das Monster womöglich noch lieber, als dessen jugendliche Opfer. Der Pennywise-Fanclub ist stetig wachsend.
Man kann von der sogenannten Vetternwirtschaft, die in Hollywood (wie in allen Gewerben) vorherrscht, halten, was man möchte, wer jedoch denkt, dass Skarsgård seine Rolle nur aufgrund dessen hochkarätigen Backgrounds erhalten hat, irrt. Wer ihn aus der Netflix-Serie "Hemlock Grove" kennt, weiß, dass er schauspielerisch absolut was drauf hat.
Auffallend ist, dass es für einen mutmaßlichen Horrorfilm im Kinosaal doch relativ viel Gelächter gab. Dies tut dem Streifen jedoch absolut nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Nur ein Horrorfilm, der sich selbst nicht zu ernst nimmt, kann sich auch sehen lassen. Zwei Reihen vor uns konnte sich eine Zuseherin streckenweise vor Lachen kaum mehr zusammenkriegen. Abgesehen davon gab es jedoch auch ausreichend Szenen, die unheimlich und "unangenehm" waren.
Man darf nicht vergessen, dass die Schauspieler selbst noch Kinder sind. Bill Skarsgårds Pennywise-Auftreten kann schon so manchen Erwachsenen, dessen "Grusel-Toleranz" nicht hoch genug ist, in Angst und Schrecken versetzen (auf der Leinwand und nicht in persona). In vollständiger Killer-Clown-Montur und in voller Größe (immerhin ist Skarsgård beinahe 2 Meter groß!) hat dieser schon eine sehr beeindruckende Präsenz. Den Machern des Filmes zufolge trafen die Kinder den Clown-Darsteller erst, nachdem über die Hälfte des Streifens bereits im Kasten war - alle Hauptcharaktere trafen realtiv spät erst zum ersten Mal aufeinander.
Die Gesichtsaudrücke des Grauens, die man auf den Losers Club-Freunden im Film sehen kann, dürften angeblich größtenteils authentisch gewesen sein. Kindheitstrauma, ich komme?
Der Clown Pennywise hat so manche Mimiken drauf, die einen zum Schaudern (und oftmals auch zum Lachen) bringen. Doch wer denkt, dass dessen Grimassen, die streckenweise sehr überirdisch anmuten, aus einem Computerprogramm stammen, der irrt.
Bill Skarsgård selbst gab bereits in so manchem Interview sein Pennywise-Mienenspiel zum Besten. Auffallend vor allem die sich verändernden Mundpartie und das sich in alle Richtungen bewegende Auge - beides keine CGI-Tricks. Der Schwede hat nämlich tatsächlich ein schielendes Auge, das er nach Belieben bewegen kann. Dieses kleine Faktum zählt zu der Art von Trivialwissen, das man, sobald man es weiß, nicht mehr vergessen kann - schon gar nicht, während sich der Killer-Clown dieses Defektes bedient, um seine Opfer (und das Kinopublikum) zu irritieren.
Skarsgård selbst hatte merklich sehr viel Spaß an seiner Arbeit am Set, dies kann man aus der Stimmung des Filmes deutlich herauslesen.
Der Film ist nicht nur eine Neuerfindung des Originals - Sets, Schauspieler, Story, Kostümdesign (das sehr altfadrische Clownkostüm ist ebenfalls sehr beeindruckend!) und Referenzen zu Kult aus den 80ern (bspw. Filmposter von Batman, den Gremlins, Beetlejuice und sogar A Nightmare on Elm Street 5, damit man auch weiß, dass sich der Film im Jahr 1989 zuträgt) lassen einen geradezu nostalgisch werden.
"It"-Autor Stephen King selbst hat sich sogar bereits vor Erscheinungstermin sehr positiv über diese Neukreation geäußert. Was will man mehr?
Text: Sabine Stenzenberger
Bildmaterial: Warner Bros. Pictures Germany. © 2017 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. AND RATPAC-DUNE ENTERTAINMENT LLC. ALL RIGHTS RESERVED