"Ich denke wir haben nicht viele Innovationen gesehen, um ehrlich zu sein. Und die Richtung? Wir sollten mehr nach vorne schauen, nicht rückwärts."
Diane Pernet ist eine der berühmtesten Blogger derzeit und Gründer sowie Director des A Shaded View on Fashion Film Festivals (ASVOFF). Sie hat schon eine lange und außergewöhnliche Modekarriere hinter sich. Sie war Moderedakteurin bei elle.com und vogue.fr, hat bei Magazinen wie ZOO, Ninja etc. gearbeitet.
S.B: Warum sind Sie "fashion blogger" geworden?
D.P: Ich war Redakteurin für elle.com und vogue.fr, und ich wollte berichten - über alles, was ich interessant fand. Über Mode, Kunst, Film etc.
Es hat folgendermaßen angefangen: Nina - sie ist ein Model und kennt sich gut mit Technik aus - hat mir über „Life Blogging Software“ erzählt. Das ist so etwas wie „Twitter“. Man nimmt ein Foto mit dem Handy auf und lädt es hoch, und da dachte ich mir, ich sollte das auch probieren - das war im Februar 2005. Ein anderer Grund war, dass ich ein „road movie“ gemacht habe (für Mark Eley von Eley Kishimoto über Launching der Männer Kollektion) und ich habe die ganze Zeit (von London bis Monaco) gebloggt, was eigentlich sehr teuer war, und ich habe mich für die Blog Version entschieden. Vielleicht kommen die Fotos und Posts ein paar Stunden später, aber es ist auch aktuell.
S.B: Sie sind hier, um das Film Festival „frame out“zu unterstützen, aber Sie haben auch ein eigenes Film Festival (A Shaded View on Fashion Film (ASVOFF), von dem Sie Gründer und Director sind. Können Sie uns sagen, nach welchen Kriterien Sie Filme aufnehmen?
D.P: Am Anfang wollte ich, dass es ein Film Festival im Allgemeinen wird, nicht nur ein Fashion Film Festival. Es muss mich „bewegen“ und es muss alle Kriterien eines Filmes erfüllen - aber die "Hauptrolle" muss die Mode spielen. Andere Kriterien muss es auch erfüllen - wie z.B. Regie, Szenario, Styling etc…
S.B: Sie sind einer der berühmtesten Blogger unserer Zeit. Wer ist noch wichtig Ihrer Meinung nach?
D.P: Bussinies of Fashion, On The Runway, Show Studio, Alex Fury (aber er bloggt nicht mehr und arbeitet jetzt bei "love magazine"), Style Bubble etc...
S.B. In welche Richtung bewegt sich die Fashion?
D.P: Ich denke, wir haben noch nicht viele Innovationen gesehen, um ehrlich zu sein. Und die Richtung? Wir sollten mehr nach vorne schauen, nichts rückwärts. Momentan gibt es eine 50ties-Atmosphäre auf den Runways, und vor kurzem hatten wir noch die 80ties.
S.B: Welche Designer mögen Sie? Rick Owenes?
D.P: Rick Owens ist einer der besten Designer, sehr originell, und viele machen nach, was er macht. Er „pusht“ die Grenzen. Ich trage viel von Dries van Noten, er ist zeitlos. Ich mag viele Designer aus Belgien. Die balancieren zwischen Fashion und „Tragbarkeit"
S.B: Ich habe gelesen, dass Sie durch Ihren Blog junge Designer unterstüzen, und ich habe so ein ähnliches Projekt namens „Junge Designer“. Haben Sie einen Rat für mich?
D.P: Das ist echt super. Ich würde sagen, bleiben Sie authentisch, und machen Sie alles, was Sie tun, nach Ihrem Instinkt, das macht Sie zu einem Unikat.
Sandra Bakula