Wenn ein Mensch die Sprache nicht beherrscht, fällt es ihm schwer, sich deutlich auszudrücken, und die Angst, ungehört und unverstanden zu bleiben, steigt. So geht es den Babys, die sich allerdings als gar nicht so hilflos erweisen, wie man annehmen könnte, denn ihnen dient die Körpersprache zur Kontaufnahme zu nahestehenden und fremden Personen gleichermaßen.
Viele Eltern sind besorgt, die Bedürfnisse und Sorgen ihres Neugeborenen nicht richtig oder rechtzeitig interpretieren zu können. Normalerweise ergreifen Babys selbst die Initiative, Kontakt zu anderen Leuten aufzunehmen. Dafür achten sie auf die Mimik der Gegenüberstehenden, und versuchen diese dann für sich zu entziffern. Abhängig davon, wie sie vom Baby aufgefasst wurden, gibt es die entsprechende Reaktion: Es schickt seine Signale, um der Kontaktperson sein Statement klar zu machen. Die Reaktion kann durchaus unerwartet sein, es kann zu plötzlichem Schreien kommen, was den freundlich lächelnden Erwachsenen irritieren kann, oder auch umgekehrt ein durchaus seriös und skeptisch aussehender Mensch mit einem Lächeln beschenkt werden. Dazu haben Babys ab einem bestimmten Alter wirklich Spaß am Nachahmen der Mimik von anderen Menschen, weil es für sie auch ein Lernprozess ist. Wer seinem Sprössling dabei zur Seite stehen will, kann spielerisch mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken die Aufmerksamkeit und Fähigkeiten des Babys trainieren. Achtet man immer auf die Signale, die das Kind vorgibt, werden sie sich in das Gedächtnis des Kleinen einprägen und ein System darstellen, das das Baby wie eine Sprache immer wieder an gleiche Situationen und Abläufe knüpft, so dass eine eigene Art der Verständigung entwickelt werden kann.
Wie erkennt man die Signale und wie sind diese zu deuten?
Interesse
Breit aufgerissene Augen und hochgezogene Augenbrauen kennen alle Eltern von ihrem Kind. Was sie aber bedeuten, bleibt für ziemlich viele lange ein Geheimnis. Im Grunde ist es nichts anderes als ein Zeichen von Interesse an dem, was gerade passiert. Es kann aber auch als Ausdruck der Verwunderung oder Angst dienen. Streckt das Baby beide Hände in Richtung einer bestimmten Person, so will es sagen, dass es Lust an Spielen und an Unterhaltung hat.
Unbehaglichkeit
So wie Erwachsene kann auch das Baby seinen Zorn oder Unbehaglichkeit durch das Ballen der Fäustchen, Runzeln der Stirn und durch das Zusammenkneifen der Augen ausdrücken.
Will ich nicht
Hat das Baby keinen Spaß mehr am Spiel oder mag es die angebotenen Dinge nicht annehmen, so dreht es den Kopf weg oder zieht die Lider nach unten, um uns verständlich zu machen: „Das gefällt mir gar nicht“.
Pause
Ein bewegungsloses Starren in eine Richtung, das so genannte „ins Narrnkastl Schauen“, sollte nicht mutwillig unterbrochen werden, denn es ist nichts anderes als eine kleine Ruhepause, die genauso wichtig ist wie der Schlaf.
Da Babys viel Interesse an Informationsaustausch haben, versuchen sie immer wieder, sich durch die Mimik mit den Leuten zu verständigen, solange diese bei ihrem Spiel mitmachen.
(vs)