Was stimmt tatsächlich von all dem, was man so hört?
Volksweisheiten, Ratschläge, Erfahrungen anderer Mütter – all das beeinflusst junge Mütter. Doch nicht immer ist all das richtig, was als richtig angesehen wird.
Bier treibt die Milchproduktion an.
Stillenden Müttern wird öfters geraten, Bier zu trinken, weil dieses die Muttermilchproduktion antreibt. Erstaunlicherweise stimmt diese Aussage, wenn auch nicht ganz. Tatsächlich wird die Milchproduktion nicht vom Alkohol, sondern von Polysaccharid, der aus Gerste entsteht, angetrieben. Daher hat alkoholfreies Bier genau dieselbe Wirkung. Alkohol jedoch hat eine negative Wirkung auf die Milchproduktion. Man muss vor allem bedenken, dass in der Milch der gleiche Alkoholpegel wie im Blut der Mutter ist, und daher beim Baby einen großen Schaden verursachen kann. Daher: Finger weg von Alkohol, greifen Sie lieber zu alkoholfreiem Bier.
Klassische Musik fördert die Intelligenz des Kindes.
Das Lauschen von klassischer Musik hat eine sehr entspannende und beruhigende Wirkung. Dass aber das Hören klassischer Musik während der Schwangerschaft dem Kind die Intelligenz eines Genies verschafft, wurde noch von keinen Forschungen bewiesen. Ausprobieren ist jedoch nicht verboten, denn schaden tut es auf keinen Fall.
Mädchen schlafen besser als Jungen.
Allen Forschungen zufolge, die sich mit der Tiefe, Länge und den Schlafgewohnheiten im Allgemeinen, sowie den Veränderungen im Schlafrhythmus beschäftigen, kann man diese Frage nur mit einem Nein beantworten. Ein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und dem Schlaf des Kindes wurde nicht festgestellt. Außerdem hängt die Fähigkeit der Sprösslinge, ruhig und ungestört zu schlafen, von ganz anderen Faktoren ab. Unter anderem steht fest, dass sich Babys im Bett der Mutter geborgen und geschützt fühlen und daher ruhiger und fester schlafen.
Die Menge der Muttermilch ist von der Größe der Brüste abhängig.
Das System ist perfekt: Es wird genau so viel Milch produziert, wie das Baby braucht. Bereits in der Schwangerschaft vergrößern sich die Brüste, um sich auf die Milchproduktion vorzubereiten. Außerdem ist zu bedenken, dass die Größe der Brüste vom Fettgewebe in ihnen abhängig ist. Wenn das Baby zur Welt kommt, stimulieren die Hormone, durch das Saugen und die Geburt angeregt, das Steigen der Milch in die Milchdrüse. Trinkt das Baby viel, wird mehr produziert, und umgekehrt.
Wenn man draußen raucht, kann es dem Baby nicht schaden.
Der Feinstaub, der beim Rauchen entsteht, setzt sich auf die Kleidung, verbleibt auf der Haut und sogar beim Sprechen verströmen die Giftstoffe durch die Atemluft. Nimmt ein Raucher das Baby auf den Arm oder befindet er sich auch nur im Haus, werden die Giftstoffe und der Feinstaub auf das Kind übertragen. Nicht schwer zu verstehen ist, dass bei Raucherinnen, die stillen, die Giftstoffe dem Kind über die Milch übertragen werden. Dabei muss man bedenken, dass das Baby zehnmal kleiner als seine Mutter ist, und der Schaden, der dem kleinen Körper und den Organen entsteht, dementsprechend größer ist. Beim Rauchen im Haus, auch wenn das Kind abwesend ist, werden die Giftstoffe auf die Möbelstücke und andere Gegenstände übertragen und können somit später vom Sprössling eingeatmet oder über die Haut aufgenommen werden.
(vs)