Coco, Frau des Rappers Ice-T und jene, die sich bei der Vergabe von Brust und Po ungefähr 100 Mal angestellt haben muss, hält ihren entblößten Hintern bei jeder Gelegenheit in die Kamera. Daran stößt sich niemand.
Sobald aber ein Stillfoto auftaucht, scheint die Welt auf Schnappatmung umzustellen. Schockierend! – lautet der Grundtenor.
Warum? Ist eine Brust, die einfach nur sie selbst und nackt ist, und daher gut als Wichsvorlage für Jung und Alt dienen kann, gesellschaftsfähiger als eine Brust, an welcher ein Baby saugt?
Stillen ist etwas völlig Natürliches und verdient es, auch als solches behandelt zu werden. Es ist positiv, dass sich Stars wie Schauspielerin Olivia Wilde, Model Natalia Vodianova, Gisele Bündchen, Bruce Willis Ehefrau Emma Hemming-Willis, Sängerin und dreifache Mutter Gwen
Stefani und Co zum Stillen bekennen und ein Statement abgeben.
Miranda Kerr wurde heftig kritisiert, weil sie seinerzeit als erstes offizielles Foto von sich und Sohn Flynn ein von Kindsvater Orlando Bloom geschossenes Foto beim Stillen veröffentlichte. Viele waren der Meinung, das sei zu intim, um es zu zeigen. Tatsächlich war es eines der schönsten und zärtlichsten Mutter-Kind-Promi-Fotos seit langer Zeit.
Gisele Bündchen zeigt, dass Job, Kind und Stillen bestens vereinbar sind. Die Styling-Crew wirbelt um das Supermodel herum, während das Baby selig trinkt und schläft. Ein Foto, da so viel Ruhe und Energie gleichzeitig ausstrahlt, ist ein Kunstwerk.
Dr. House-Star Olivia Wilde hält für ein Hochglanz-Magazin-Shooting sogar ihr nacktes Baby Otis im Arm. Der Haut – an – Haut Kontakt zwischen Mutter und Kind ist vor allem in den ersten Lebensmonaten enorm wichtig. Babys nehmen Hormone aus dem Schweiß der Mutter über ihre kleinen Nasen auf. Das fördert die Gesundheit der Kinder in jeder Hinsicht und gibt Sicherheit und Geborgenheit, die sie als Rüstzeug für ihr späteres Leben brauchen. Wer als Kind zu wenig davon bekommt, sucht diese als Erwachsener ständig. Nachdem aber keine andere Liebe die Mutterliebe ersetzen kann, bleibt diese Suche zwangsläufig vergeblich und mündet in Frusterlebnissen.
Mütter könnten ruhig mutiger sein und in der Öffentlichkeit stillen und vor allem so lange stillen, wie ihr Kind es will.
Lesen Sie dazu auch den Artikel von Dr. Julia Rüsch, Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychosomatische Medizin:
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