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Was tun bei nervigen Kollegen?
07.07.2010
Zum Glück sind die meisten Arbeitskollegen, mit denen man das Büro teilt, durchaus angenehme Menschen. Man versteht sich, unterstützt sich gegenseitig und teilt sich die Arbeit professionell auf. Doch leider gibt es auch immer wieder Kollegen, die einem den letzten Nerv rauben. Wenn Sie das Pech haben, mit einer solchen Person zu arbeiten, kann sich Ihr Job zu einem Stressfaktor entwickeln, der Ihr gesamtes Leben beeinträchtigt.

Der oder die unangenehme KollegIn erntet oft den Dank für die Leistungen anderer, reagiert aggressiv, wenn er oder sie unter Druck gerät, und „terrorisiert” die anderen Mitarbeiter durch ständiges Niedermachen, Beleidigungen und unangenehme Äußerungen. Die meisten Arbeitnehmer fürchten solche KollegInnen und versuchen so gut wie möglich, ihnen aus dem Weg zu gehen, um Konflikte zu vermeiden.

Üblicherweise zeigen unangenehme Kollegen ihr wahres Gesicht nur vor den anderen Mitarbeitern, aber nicht vor den Vorgesetzten – was zu zusätzlicher Frustration führt, gerade wenn Sie versuchen, etwas an der negativen Situation zu ändern. In Unternehmen, bei denen die Konkurrenzstimmung groß ist, ist es auch wahrscheinlicher, dass die „schwarzen Schafe” verborgen bleiben.

Statt in einer angenehmen Arbeitsumgebung Ihrem Job nachzugehen, müssen Sie also ständig mit einem Knoten im Magen kämpfen – auf Dauer kann diese Situation sowohl für Ihre seelische als auch körperliche Gesundheit schädlich sein, deshalb sollten Sie etwas dagegen unternehmen.  

Was tun, um die Arbeitsatmosphäre zu verbessern?


Beraterin und Autorin Sarah Abell schlägt in ihrem Buch „Authentic Relationships from the Inside Out” drei Lösungen vor: Entweder, Sie verlassen das Unternehmen, Sie vergraben Ihren Kopf im Sand oder Sie wehren sich.

In der gegenwärtig angespannten Arbeitswelt – Stichwort Wirtschaftskrise – kann es sich kaum jemand erlauben, den Job wegen einer schlechten Arbeitsatmosphäre hinzuschmeißen. Das Problem zu verdecken und zu ignorieren, wird es nicht lösen – es wird auch weiterhin jeden Tag präsent sein. Da bleibt einem also nur die Konfrontation mit dem unangenehmen Kollegen.

Bereiten Sie sich gut vor


Führen Sie Buch über alle problematischen Handlungen und Äußerungen des Kollegen, die einer angenehmen Arbeitsatmosphäre und einem „Fair Play” abträglich sind. Bewaffnet mit diesen schriftlich festgehaltenen Tatsachen haben Sie die Kraft der Argumente auf Ihrer Seite, mit denen Sie dem Kollegen und/oder dem Vorgesetzten genau schildern können, was sich abspielt und wie ernst die Lage ist.

Wählen Sie einen Moment aus, in dem Sie gefasst und ruhig sind


Erst dann sollten Sie das Gespräch suchen, nicht aber wenn Sie gerade in Aufruhr sind und sich die gesamte Wut in Ihnen aufgestaut hat. In einem solchen emotionalen Moment würden Sie nämlich zu impulsiv reagieren und den Kollegen angreifen, anstatt ihm seine Verfehlungen sachlich darzulegen.

Klare Aussagen

Wählen Sie klare Aussagen und sprechen Sie genau aus, warum sein Verhalten unangebracht ist und die Arbeitsatmosphäre schädigt. Geben Sie dem anderen auch die Möglichkeit zur Erklärung, vielleicht sogar zur Entschuldigung. Seien Sie aber gleichzeitig auf einen Verteidigungsangriff vorbereitet.

Wunsch nach Einigung


Kommunizieren Sie das Problem klar und deutlich und betonen Sie den Wunsch nach einer Einigung. Zum Beispiel „Es wäre schön, wenn wir produktiv als Kollegen zusammenarbeiten könnten, und nicht als Konkurrenten, denn schließlich arbeiten wir für dieselbe Firma.” Vielleicht hat Ihr Kollege gar nicht realisiert, dass sein Verhalten unangebracht ist, sondern sieht es als Ausdruck von „gesunder” Rivalität.

Wenn Sie ihm auf eine ruhige Art und Weise vermitteln, dass das Problem in diesem falschen Zugang liegt, dann wird er möglicherweise feststellen, dass die Menschen in seinem Umfeld sein Verhalten anders wahrnehmen als er selbst.

Sollten all diese Versuche erfolglos bleiben, sollten Sie Ihrem Kollegen zu bedenken geben, dass Sie eine höhere Instanz, sprich Ihre Vorgesetzten, einschalten werden, sollte sich die Situation nicht verbessen.

(mf)


die-frau.de