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Babyzeichensprache
10.05.2010
Kommunikationsprobleme sind alltäglich, selbst wenn man die Sprache perfekt beherrscht. Wie steht es aber um die Verständigung zwischen dem Baby und seiner Mutter? Hat letztere ein Gespür dafür, was ihr Sprössling empfindet, welche Bedürfnisse er hat oder was ihm Angst macht? Die Natur kennt einige Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen, doch neigen Menschen immer mehr dazu, eigene Wege zu finden.

Zwergensprache heißt das Know-How, das in letzter Zeit unter Müttern an großer Popularität gewinnt. Den kleinen Kindern zwischen sechs und neun Monaten wird das ABC der deutschen Gebärdensprache beigebracht, um die Kommunikation zwischen Mutter und Kind zu erleichtern. Die ersten Anzeichen, dass der Besuch eines solchen Kurses möglich ist, ist die Entwicklung der Feinmotorik der Finger und positive Reaktionen auf unterschiedliche Gegenstände. Lässt das Baby die Gegenstände spielerisch oder auch zufällig auf den Boden fallen und schaut ihnen nach, oder zeigt es mit dem Finger auf Sachen, die es gerne hätte oder macht Grimassen nach, die ihm andere zeigen, ist dies die richtige Zeit für das Erlernen der Babyzeichensprache.

Ursprünglich wurde die Zwergensprache für Kinder mit Hör- und Lernschwierigkeiten oder einer Verzögerung der Sprachentwicklung, wie etwa beim Down-Syndrom, zur Erweiterung der Sprachkompetenz eingeführt. Mittlerweile werden die gleichen Kurse von Müttern mit Kindern mit normalem Gehör besucht.

Braucht aber eine Mutter wirklich die Zeichensprache, um die Bedürfnisse des Kindes zu verstehen? Was ist mit den natürlichen Signalen, die ebenfalls zu berücksichtigen sind? Könnte ein solches Erlernen von Zeichensprache nicht sogar das Erlernen der Sprechsprache verzögern?

Eine Mutter achtet auf die Signale des Kindes, auch wenn es noch nicht sprechen kann. Das ist eine „natürliche“ Zeichensprache. Die Frage ist, ob man dann überhaupt noch eine eine zusätzliche Sprache braucht.

(vs)




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