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Mangelndes Risikobewusstsein kann zum Tod führen
06.06.2010
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Dies gilt für den Alltag, aber auch für den Umgang mit Krankheiten. Dadurch wird der Mensch aber auch leichtsinnig.

Die Krankheiten, die uns am meisten Angst machen, sind jene, die wir nicht kennen oder verstehen können. Die Erfolgsgeschichte der „Zeckenkrankheit“ FSME ist in Österreich eine gewaltige und in unser Hirn eingeprägt. Dadurch neigen wir aber nur allzu leicht dazu, die Lage abzuschwächen. Man hat es schon tausendfach gehört und die Plakate gesehen, doch durch diese (oder trotz dieser) Übersättigung sinkt das Risikobewusstsein. Laut einer aktuellen Studie der GfK Austria erkrankten letztes Jahr 79 Menschen an FSME. Die Ursache für die Erkrankungen ist hauptsächlich die Unterschätzung der Krankheit und der Verbreitungsgebiete.




FSME

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine von Zecken übertragene Viruskrankheit. Sie führt zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Zentralnervensystems. Anfangs gleichen Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen etc. jenen einer Grippe. Diese klingen jedoch meist nach einer Woche ab. Bei etwa einem Drittel der Infizierten kommt es nach dieser Zeit zur schwereren Erkrankung (bei 5-8% der Infizierten kommt es zu schweren Erkrankungen, ca. 2% der Fälle verlaufen tödlich). Das Fieber kann bis über 40°C steigen, Kopfschmerzen und Blutbildveränderungen treten auf. Je nach Entwicklung kann es zur Entzündung des Gehirns und des Zentralnervensystems, zu Hirnhautentzündung und Auswirkungen auf das Rückenmark kommen.

Wenn die Krankheit ausgebrochen ist, gibt es keine Heilbehandlung, nur die Symptome können so gut wie möglich gemildert werden. Der einzige Schutz gegen FSME ist eine Zeckenschutzimpfung.

Die Zecke

Weltweit sind ungefähr 850 verschiedene Zeckenarten bekannt. Für uns gefährlich sind etwa acht davon.

Eine Zecke kann man sich überall in der freien Natur einfangen. Egal ob beim Spielen im Park, beim Joggen oder im eigenen Garten. Zecken nisten sich bevorzugt an behaarten Stellen des Körpers ein, beißen zu und saugen etwa 15 Minuten lang Blut. Dabei können die Viren auf den Körper übertragen werden. Ein Zeckenbiss ist schmerzlos und wird von den meisten nicht gespürt.



Entdeckt man eine Zecke, ist diese umgehend zu entfernen, da die Übertragung des Virus mit der Saugdauer zusammenhängt. Die Widerhacken im Maul der Zecke verhindern ein einfaches Abfallen. Omas Hausmittel sind allerdings nicht empfehlenswert. Am besten ist es, die Zecke mit einer Pinzette dicht über der Haut zu packen und vorsichtig rauszuziehen. 



Unterschätzen Sie die Krankheit nicht und verschieben Sie die Impfung nicht auf morgen, denn ein Zeckenbiss kann schon beim nächsten Blumengießen im Garten passieren.

(kh)

die-frau.de