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Jugendliche und Sexualität
21.05.2010
Das Problem der falschen Einstellung zur Sexualität, wie man sie heutzutage immer öfter unter Jugendlichen entdeckt, verbirgt sich in mangelnden Informationen und falscher Erziehung bzw. falschen Bildern, die die Eltern vermitteln. Häufig hört man, dass die Eltern fürsorglich den Kindern erklären, dass es sich um Erwachsenensachen handelt, die Kinder nichts angehen, sobald sie Neugierde zeigen. Es wird getuschelt, die Kinder werden in ihr Zimmer geschickt, wenn es sich um „private“ oder „intime“ Angelegenheiten handelt. Doch diese Einstellung führt nur dazu, dass sich die Kinder und Jugendlichen ihre Informationen woanders holen. Und das ist vor allem der frei zugängliche Porno im Internet.

In Pornofilmen wird ein Geschlechtsverkehr gezeigt, der jeder gesunden Sexualität fern ist. Frauen, die einen Orgasmus vortäuschen und von Männern gezwungen werden, sie zu befriedigen und dabei selbst nichts empfinden. Weil Kinder keine anderen Frau-Mann-Bilder kennen, nehmen sie diejenigen, die in diesen Filmen dargestellt werden, als Normalität. Die Standards, die in den Pornofilmen üblich sind, erleben die Jugendlichen als das, wie es im realen Leben zu sein hat. Junge Frauen lernen, dass es dazu gehört, dass sie unbefriedigt bleiben und alles zulassen, was der Mann mit ihnen macht, was ihm gefällt, ohne nach den Bedürfnissen der Frau zu fragen. Dadurch wollen Männer nicht mehr lernen, was eine Frau will, und Frauen lernen nicht, ihre Wünsche zu äußern.

Psychologen und Jugendorganisationen beobachten zudem, dass es der heutigen Generation der Jugendlichen an Zärtlichkeiten fehlt, insbesondere in der Öffentlichkeit.

Aufgrund der mangelnden Informationen verlieren die Jugendlichen den Faden, nach dem sie für sich entscheiden, was richtig und was falsch ist. "Gerade gestern erst wieder eine Elfjährige. Die wollte wissen, ob sie noch normal ist, weil sie noch nie Sex hatte", schildert Bernd Siggelkow (stern.de) seine Beobachtungen. Hierbei handelt es sich um die gesellschaftlichen Erwartungen, vor allem aber auch andere Jugendliche, die als Vorbilder dienen, spielen eine große Rolle.

Zuletzt ist es wichtig zu betonen, dass die Mutter ein richtiges Vorbild der funktionierenden, gesunden Sexualität für das Kind sein sollte, weil sie die wichtigste Bezugsperson in seinem Leben ist.

Es ist nie zu spät, den Jugendlichen die richtigen Informationen über eine gesunde Sexualität und den Umgang mit ihr zu vermitteln.

(vs)





die-frau.de