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Kann ein Kind zu viel wissen?
21.04.2010
So ziemlich alle Bereiche unseres Lebens haben die Medien erobert. Es gibt nichts, was man im Internet nicht finden kann. Diese schier unendliche Datenbank ist zu einem universellen Wissensportal geworden, aus dem man alle nützlichen Informationen herausholen kann, sogar für die eigene Weiterbildung ist es von Nutzen. Die mediale Welt existiert so eng zu unserer realen Welt, dass auch die Kinder aktiv aus seiner reichen Quelle schöpfen können. Somit werden sie mit allen aktuellen und wissenswerten Informationen versorgt. Auch wissenschaftliche Fachausdrücke, komplizierte Sätze und Zusammenhängewerden von den Kinderköpfen aufgenommen, verarbeitet und, wenn das Verständnis dafür noch nicht gegeben ist, gelagert. Ein siebenjähriges Kind kann heutzutage problemlos auf dem Informations- und Wissensstand eines 23-jährigen Erwachsenen sein. Und warum? Schlicht und einfach, weil Kinder alles viel gelassener und ohne negative Gedanken wie ein Schwamm aufsaugen. An Depressionen und negativen Stimmungen, die zu Unproduktivität führen, leiden Kinder bekanntlich nicht. Im schlimmsten Fall langweilen sie sich, aber das vergeht schnell vorbei.

Die Medienwelt ist aber nicht immer kindgerecht, daher ist das Filtern von Informationen, die die richtige Wahrnehmung gewährleisten, bei Kindern sehr wichtig. Sollte man also dem Kind verbieten, die Webseiten, Foren, Zeitungen mit unangemessenem Inhalt zu besuchen? Es wäre nur eine Behandlung der Symptome, aber nicht der Ursachen.

Ein gutes und ehrliches Gespräch mit dem Kind soll ein Gebot für alle Eltern werden. Immer offen und direkt mit den Kindern zu reden, ist die einzige Möglichkeit, verantwortungsvoll mit seinen Kindern umzugehen.

Es gibt keine Kindersprache. Warum sollte man also die Kinder sprachlich ausschließen? Außerdem, wenn es Fragen zu den komplizierten Termini und wissenschaftlichen Begriffen gibt, wird kein Kind geduldig darauf warten, dass ein Erwachsener begreift, dass eine Aufklärung nötig ist, sondern es spricht das Thema gleich an. Absurde, „kindgerechte“ Erklärungen wie: „Wenn ein Baby abstehende Ohren hat, dann ist es ein Bub“, sollten absolut vermieden werden.

Kinderwelt und Erwachsenenwelt existieren zusammen. Deswegen haben Kinder auch das Recht auf die Informationen, über die die Erwachsenen verfügen. Wichtig ist es, richtige Werte, etwa Frauen- und Männerbilder, in den Kindern zu formen, denn dann werden diese nicht in den Medien gesucht und die Informationen aus denselben Medien werden kritischer aufgenommen.

(vs)




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