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Dyslexie - Lese- und Schreibschwäche bei Kindern
18.03.2010
Sobald Sie bemerken, dass Ihr Kind in der Schule nachlässt, schlechte Ergebnisse erzielt oder sich beim Lesen und Schreiben plagt, sollten Sie einen Experten aufsuchen, um herauszufinden, ob es sich bei dieser Lernschwäche um Dyslexie handelt. Oft kann diese Lernschwäche mit Hilfe von Logopäden, Sprachheilpädagogen und anderen Experten therapiert werden und Ihrem Kind können Möglichkeiten geboten werden, mit dieser Schwäche umzugehen, beziehungsweise gegen diese Schwäche gezielt vorzugehen.

Unter Dyslexie versteht man Probleme mit dem Lesen und Schreiben von Wörtern bei durchschnittlicher Intelligenz und normalem Seh- und Hörvermögen. Das erste Mal tritt diese Schwäche beim Erlernen von Lesen und Schreiben auf. Kinder bleiben oft beim Lernen weit hinter ihren Altergenossen zurück.

Sowohl eine erbliche Disposition, als auch soziale Komponenten können für die Dyslexie verantwortlich sein. Bei manchen Kindern und Jugendlichen kommt es zu einer synaptischen Verschaltung der einzelnen Sprachzentren. Dieser Zustand wird durch unzureichende Lese- und Schreibübungen, sowie übermäßigen TV-Konsum gefördert. Die Erscheinungsformen dieser Störung sind vielfältig. Bei manchen Betroffenen äußerst sich die Schwäche durch buchstabierendes, also nicht flüssiges Lesen, während andere gar nicht in der Lage sind, zu lesen, oder Wörter lesen, die in der Form gar nicht existieren. Das Vertauschen von Buchstaben, das Verschlucken von Silben, das Auslassen von Satzreihen, das Verschwimmen von geschriebenen Wörtern und ähnliches sind ebenso Faktoren, die auf eine Dyslexie schließen lassen können.

Betroffenen Kindern fällt es in der Regel enorm schwer, zu schreiben. Sie schreiben sehr langsam, haben meist auch eine unleserliche Handschrift. Buchstaben werden verwechselt, so wie beispielsweise b und d, oder g und k. Auch das spiegelverkehrte Schreiben von Buchstaben ist ein Indiz für diese Schwäche. Geschriebene Sätze ergeben meist keinen Sinn, da Wörter oder Silben fehlen, manches Mal sogar ganze Sätze. Auch die Grammatik wird von betroffenen Kindern schlecht oder gar nicht verstanden und umgesetzt. Daraus ergibt sich, dass betroffene Kinder dazu neigen, möglichst kurze Sätze zu formulieren, resp. schwierige Wörter zur Gänze auszulassen, wodurch ihre Texte oft sehr monoton sind.

Kinder mit Dyslexie versuchen oft, alles im Gedächtnis zu behalten und machen meist in der dadurch entstehenden Stresssituation umso mehr Fehler. Auffällig ist auch, dass in den meisten Studien Kinder zu Hause besser lesen und schreiben konnten, als beispielsweise in der Schule oder in prüfungsähnlichen Situationen.

Dyslexie ist jedoch keine Schwäche, mit der man sich plagen oder abfinden muss. Wichtig ist hierbei die Unterstützung durch Eltern und Logopäden, beziehungsweise Sprachheilpädagogen. Durch gezieltes Training des Sprachzentrums des Gehirns kann diese Schwäche behoben werden.

(gb)


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