Das Leben ein Fest > Musik, Film & Buch
"Die Parks von Palilula" von Ludwig Fels
18.01.2010
Der aus Treuchtlingen in Deutschland stammende Schriftsteller Ludwig Fels schildert in seinem neu erschienenen Buch "Die Parks von Palilula" nicht Geringeres als die Verzweiflung und Enttäuschung, die man im Leben erfahren kann, und wie man Hoffnung und Mut durch die Liebe zu einem Kind wiedergewinnen kann.

Zur Story: Ein alternder Schriftsteller und ein Kind. Zwei Menschen, die sich in zwei gegensätzlichen Stadien ihres Lebens treffen: Der eine hat das Leben schon hinter sich und hat das Gefühl, dass kaum Vorhaben verwirklicht oder Wünsche erfüllt wurden. Der andere steht am Anfang des Lebens, hat noch viel zu lernen, ist neugierig und will die Welt spüren und entdecken. Der alte Schriftsteller weiß, dass seine Leser nach Emotion und Lebendigkeit suchen, doch durch sein Leben am Schreibtisch hat er immer weniger Einblick in die Realität, was sich auch in seiner trockenen, auf Präzisision bedachten Schreibweise widerspiegelt. Doch genau dieses tatsächliche Leben findet er in Udoka, einem Kind nigerianischer Eltern, das für ihn wie ein rauschender Brunnen der Lebenslust und –freude ist. Zusammen mit Udoka will der Schriftsteller all das nachholen, was er bisher versäumt hat. Sein Leben nimmt eine überraschende Wende, er will wieder etwas bewegen, etwas Neues schaffen.

Selbst Zeuge von Unterdrückung und Gewalt zwischen Mann und Frau geworden, kommen diese Themen immer wieder in Ludwig Fels’ Werken vor. Das Buch "Die Parks von Palilula", erschienen bei Jung und Jung, ist in Form eines Tagebuchs geschrieben, wodurch man den Kampf der nigerianischen Familie Udokas um die Anerkennung ihres Asylantenstatus’ Tag für Tag verfolgen und nachvollziehen kann. Und Ludwig Fels weiß, wovon er schreibt: Was er schreibt, ist so in Wien geschehen, auch wenn der Name “Palilula” ein Stadtteil Belgrads ist.

"Udoka hat ein Gänseblümchen hinters Ohr gesteckt und blickt mit ihren großen, tiefen, braunen Augen ruhig, fragend, als könnte ihr etwas gezeigt werden, dass ihr unbekannt wäre – ein Moment, der nie aufhört. Davon darf man nicht einmal träumen. Weil man sonst im Schlaf weint." So einfach und doch so eindringlich erklärt Ludwig Fels in "Die Parks von Palilula" die Macht der Liebe zu einem Kind. Ein Leben muss man leben, spüren, empfinden. Wer sich verloren hat, entdecke sich wieder durch den, der noch keine Verzweiflungen kennt. "Die Parks von Palilula" von Ludwig Fels zeigt uns, dass durch die Liebe zu einem anderen Menschen Wunder geschehen können. Erschienen beim Jung und Jung.

(vs)

Foto: Ludwig Fels, (c) Ralf Sokolowski

die-frau.de