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Helmut Dietl will nicht zum TV zurück
17.01.2012
Der Regisseur, der unter anderem die zehnteilige bayerische Fernsehserie 'Monaco Franze' und die sechs Folgen umfassende Sendung 'Kir Royal' ins Leben rief, möchte nicht mehr zum Fernsehen zurückkehren. "Ich bedauere die Kollegen, die dort unter den gegenwärtig herrschenden Bedingungen arbeiten müssen", begründet Dietl seinen Entschluss im Gespräch mit dem 'CINEMA'-Magazin. "Die Budgets werden immer knapper, die Qualität spielt mit wenigen Ausnahmen keine Rolle mehr. Das wäre nichts für mich."

Aber nicht nur das Klima in TV-Kreisen habe sich verändert, weiß der 67-Jährige. So seien auch im Allgemeinen "der Umgangston und die Verhaltensweisen der Leute viel schroffer als früher", befindet Dietl. "Ganz egal in welchem Geschäft, es geht rüder zu. Besonders in der Politik und in den Medien", beschwert sich Dietl und unterstreicht zudem, dass sich Deutschland zunehmend am US-amerikanischen Modell orientieren würde. Außerdem sei es altmodisch geworden, sich über derartige Veränderungen zu beschweren, da Moral schlicht "keine Kategorie" mehr sei.

In seinem neuen Film 'Zettl', dessen gleichnamige Hauptfigur von Michael Bully Herbig verkörpert wird, thematisiert Dietl den modernen Aufsteiger, der es ohne Grenzen auf skrupellose Weise ganz nach oben schaffen kann. "Heute fragt doch gar keiner mehr danach, was die Manager und Cheftrickser wirklich tun und was sie anrichten", ist sich der Filmemacher sicher. "Das merkt man dem Leben in unserer Gesellschaft langsam an."

Die Komödie kommt am 2. Februar in die Kinos.

Foto und Text: BANG! Showbiz

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