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Jet-Legs
30.01.2010
„Fliegen schadet ihrer Gesundheit“. Ein solcher Warnhinweis findet sich vielleicht schon bald auf den Tickets der Airlines. Der Grund: Die mit immer größerer Dringlichkeit geführte Diskussion zum Thema Flugthrombose. Zahlreiche Forschungsergebnisse scheinen heute zu belegen: Die Gefahr, dass sich auf Langstreckenflügen ein Blutpfropf in den Beinvenen bildet, ist tatsächlich erhöht - einer Pariser Studie zufolge sogar um das Dreifache.

Nach einer Hochrechnung des führenden Branchenblatts „Flight International“ sind etwa 2000 Todesfälle auf Thrombose zurückzuführen – sie fordert damit doppelt so viele Opfer wie Flugzeugabstürze. Eine Testreihe des britischen Chirurgen John Scurr zeigte, dass bei jedem zehnten Passagier über 50 nach einem längeren Aufenthalt an Board ein Blutgerinnsel ensteht. Zwar betont Scurr, nicht jedes kleine Klümpchen verursache eine Embolie, meist löse es sich nach den ersten Schritten am Boden von selbst auf, doch aus Sicherheitsgründen rät er trotzdem zu einem Risikocheck, denn etwa fünf Prozent der Bevölkerung trügen unwissentlich ein mutiertes Gen in sich, das die Blutgerinnung forciert.

Langstreckenreisende, die unter Krampfadern leidern oder deren Beine bei längerem Sitzen anschwellen, sollten ebenfalls Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehören: regelmäßige Fußgymnastik im Sitzen, mindestens alle zwei Stunden aufstehen und sich bewegen, und das Tragen von Stützstrümpfen. Unerlässlich zum Vermeiden der Blutverdickung, die durch die mangelnde Luftfeuchtigkeit an Bord noch begünstigt wird: Viel trinken, und zwar am besten Wasser! Kaffee und Alkohol sind tabu, weil sie den Organismus dazu anregen, vermehrt Flüssigkeit auszuschneiden und so das Austrocknen nur noch fördern.

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