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Der Griff zur Flasche
18.09.2011

Alles beginnt mit Spaß…das lustige rauschige Wochenende mit Freunden, gefolgt vom wohlverdienten täglichen Feierabendbier zur Entspannung, aus dem dann auch hie und da ein paar mehr werden können bis hin zum Ertränken eines miesen Tages in Alkohol. „Alkohol ist böse, deshalb vernichten wir ihn!“ Klingt doch lustig und ist doch alles ganz normal und harmlos! Denn ab und zu ein Stamperl kann ja nicht schaden! Und die so oft gehörte Floskel „mit Maß und Ziel“ hat eine weniger fundierte Basis und liegt eher im Auge des Betrachters. Oder? Nein, leider nicht.
Wie die Einleitung vermitteln mag, basiert dieser Artikel aber auch nicht auf „Alkohol ist böse – Hände weg!“, sondern auf Tatsachen, die so gerne unter den Tisch gekehrt und als Blödsinn abgetan werden. Er räumt auch mit dem Klischee auf, alkoholabhängige Personen müssen von außen erkennbar sein, laufen betrunken in der Gegend herum, sind ungepflegt und arbeitslos.
Tatsächlich bedarf es keiner großen Menge von Alkohol um abhängig zu werden und es gibt auch Alkoholabhängige, die weiterhin leistungsfähig sind und ihrer Arbeit nachgehen können, sie werden funktionierende Alkoholiker genannt.

Man unterscheidet nach E. M. Jellinek fünf verschiedene Ausprägungen des Alkoholismus:

  1. Alpha-Typ (Erleichterungstrinker): Er trinkt um innere Spannungen abzubauen. Er ist nicht körperlich, aber psychisch abhängig und die konsumierte Menge hängt von der Stresssituation ab. (nicht alkoholkrank, aber gefährdet)
  2. Beta-Typ (Gelegenheitstrinker): Er trinkt große Mengen bei gesellschaftlichen Anlässen und hat einen alkoholnahen Lebensstil. (gesundheitliche Folgen, nicht abhängig, aber gefährdet)
  3. Gamma-Typ (Rauschtrinker): Er fühlt sich durch die längeren Abstinenzphasen sicher, die zwischen Phasen starker Berauschtheit vorhanden sind. Ein Merkmal ist der Kontrollverlust über die aufgenommene Alkoholmenge: obwohl er das Gefühl hat genug zu haben, kann er nicht aufhören. (alkoholkrank)
  4. Delta-Typ (Spiegeltrinker): Er muss ständig Alkohol trinken, um Entzugssymptome zu vermeiden, aber er ist selten erkennbar betrunken. Abstinenzphasen sind unmöglich. (alkoholkrank)
  5. Epsilon-Typ (Quartalsäufer): Zwischen Tage oder Wochen dauernden Phasen exzessiven Trinkens mit Kontrollverlust über die aufgenommene Menge, folgen abstinente Phasen, die Monate dauern können. (alkoholkrank)


Auch wenn beim Alpha- und Beta-Typ noch keine Alkoholkrankheit besteht, gibt es doch eine nicht zu vernachlässigende Schädigung der Gesundheit.
In einem weiteren Artikel erfahren Sie mehr über den Beginn bzw. die Äußerungen der Alkoholkrankheit.

mg


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