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Es kann nie süß genug sein
07.03.2011
Es ist nicht so einfach, nach Riegersburg zu kommen, wo nicht nur die Burg sehenswert ist, sondern vor allem die Zotter Schokoladenmanufaktur. Um den Ort zu erreichen, muss man rechtzeitig planen, denn auch die Angaben der ÖBB, um öffentlich hin zu kommen, sind nicht unbedingt ganz zutreffend. Schließlich kommt man nicht daran vorbei, sich in ein Taxi zu setzen, um zum Bergl 65 A, die Adresse von Zotter, zu gelangen, wenn man nicht vor hat, eine kleine Wanderung einzulegen, auch wenn diese sicher schöne Aussichten zu bieten hat. Da aber Kinder wohl eher so schnell wie möglich zur versprochenen Schokoladenverkostung kommen wollen, als die Natur auf sich wirken zu lassen, hat man als Mutter nicht die Wahl.

Endlich angelangt startet die Führung mit einem kurzen Einführungsfilm in die Welt der Kakaobohnen, der alles bietet, was man sich beim Begriff „Kakao“ so vorstellt: Ein kleiner Junge, der Salsa tanzt, Bohnen in allen möglichen Farbrichtungen, Urwald lateinamerikanischer Inseln. Als mittendrin eines der Kinder per Handy erfährt, dass die Burg heute leider nicht zu besichtigen ist, ist keine Spur von Enttäuschung zu erkennen. Burgen gibt es überall, aber Schokolade… Auch die anderen Teilnehmer der Führung scheinen eher amüsiert als gestört durch diese kleine Unterbrechung zu sein. Als nach dem Film das Licht an geht, ist erst zu erkennen, welches Publikum sich die Zotter Schokoladenmanufaktur an diesem Tag ansieht: überwiegend junge Leute, aber bei weitem nicht nur, vor allem verliebte Paare.

Mit der Überreichung eines besonderen Zotter-Löffels zum Kosten, den die Kinder nur mit Bedauern am Ende der Führung wieder abgegeben haben, geht es los durch die Schokoladenstraßen und Gänge mit unterschiedlichen Schokoladensorten. Die Springbrunnen, die Schokoladenlaufbahn, die Riechkammer, der Raum mit Trinkkakao und ein Gespräch mit Herrn Zotter persönlich waren unvergessliche und unterhaltsame Attraktionen nicht nur für die Kinder, die schließlich bis obenhin mit Schokolade vollgestopft feststellten: „Herr Zotter ist zwar sehr nett, doch die Schokolade von Milka ist besser!“

Aus dem Fenster bot sich ein schöner Blick auf einen kleinen Bauerhof hinter der Fabrik, wo der geplante Zoo seinen Platz finden wird, in dem dann auch das bereits im Hinterhof vorhandene Vieh untrergebracht werden wird. Natürlich wollten die Kinder wissen, wann es denn soweit sei. Doch da es noch keine Tiere zu streicheln gab, unternahmen sie eigene Erkundungen und entdeckten hinter einer versteckten Wand doch tatsächlich ein bis zur Decke mit Schokolade gefülltes Lager.

Auch alle anderen Besucher zeigten sich hocherfreut über das interessante, köstliche und lebendige Schokoladentheater von Zotter, auch wenn die Sprechanlagen Störungen aufwiesen, so dass man nicht jede Information über die Manufaktur mitbekommen konnte.

Auch wenn die Zotter Schokolade vielleicht nicht jedem Geschmack entspricht, eine kleine Reise in die Welt der Macher der Süßigkeiten lohnt sich auf alle Fälle.

(vs)



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