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Analverkehr – der verbotene Sexualakt
07.09.2013
Gesetzlich verboten

Ein interessantes Faktum gleich zu Beginn: In vielen afrikanischen Staaten stehen auf die Praxis von Analverkehr strafrechtliche Sanktionierungen. So wird in Guyana eine Haft von 10 Jahren für dieses Lustspiel verhängt. Im aufgeklärten Europa kann man darüber nur den Kopf schütteln. Zu denken sollte uns dieser Sachverhalt jedoch geben. Ist das Recht auf „freie Liebe“ doch nur eine schöne Illusion und theoretisches Wunschdenken? Wir brechen mit diesem Tabuthema und nähern uns behutsam an. Denn wir haben uns mit reichlich persönlicher Erfahrung ausgestattet, um uns dieser Thematik auf ganz besondere Weise zu widmen.

Anale Mythen

Dem Analsex haftet an, dass es vorwiegend von Homosexuellen praktiziert wird. Das birgt schon Potential für Tabus in sich, denn Homosexualität wird als etwas nicht Normales gesehen, und wenn nun ein Hetero-Mann mit einer Frau Analsex hat, muss er gar befürchten, tendenziell schwul zu sein. Schwachsinn, natürlich. Aber da gibt es noch viele, viele andere ungeklärte Fragen, und Irrtümer.

Madonna hat zwar in ihrem Buch „Sex“ schon 1992 sehr offen auch über dieses Thema geschrieben, aber es ist Zeit, dass Analsex aus der Sado-Maso- und homosexuellen Tabu-Zone heraustritt.

Vorkehrungen vor dem Akt

Viele Fragen sich, ob man Vorkehrungen treffen muss, damit der Analsex eine „saubere Sache“ wird, und greifen zu Einläufen. Es soll doch Spaß machen und kein staatstragender Akt werden. Wenn man Lust dazu hat, soll man es einfach machen. Mehr an Vorbereitung ist nicht notwendig, sondern abtörnend.

In Filmen sieht immer alles so leicht aus. Der Mann kann ganz leicht in die Frau eindringen, egal ob vaginal oder anal. So einfach ist das nicht! Der Schließmuskel ist ein Muskel, der darauf ausgerichtet ist, etwas heraus zu lassen. Den umgekehrten Weg zuzulassen, liegt nicht in seiner Natur.

In der Ruhe liegt die Lust

Das Eindringen von hinten ist auch nur wirklich ratsam, wenn der Partner die Frau gleichzeitig klitoral stimuliert, so dass sie entspannter ist. Man sollte sich auch unbedingt Zeit lassen und die Frau soll entscheiden, wie schnell der Mann eindringen darf. Passiert das zu schnell und ist die Frau noch nicht bereit dazu, ist das ein schmerzhaftes Erlebnis und weit weg von einer Sensation der Sinne.

Das erste Eindringen ist immer ein wenig schmerzhaft, das legt sich aber schnell. Man darf nicht davon ausgehen, dass Anal- und Vaginalverkehr auch nur annähernd gleich sind. Stimuliert der Mann die Frau bis zum Höhepunkt mit dem Penis im Anus, ist das ein wahres Feuerwerk. Damit das passiert, ist es, wie allgemein bei gutem Sex, wichtig, dass die Frau Tempo und Richtung vorgibt. Von Analsex nur ihm zuliebe ist dringend abzuraten!

Wo gehobelt wird, da fallen Späne

Da beim Analsex etwas passiert, wofür der Schließmuskel nicht vorgesehen ist, ist es nicht weiter verwunderlich, dass es zu kleinen Verletzungen kommen kann und meistens auch kommt. Also: Nicht in Panik verfallen, wenn die Frau danach blutet. Das hört schnell wieder auf. Wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Wenn das Eindringen des Mannes bei voll erigiertem Penis nicht gleich funktioniert, sollte man sich nicht wundern. Es geht wirklich schwer und man braucht Zeit und Geduld. Nicht ratsam ist es, Anal- und Vaginalverkehr abzuwechseln. Es können Keime vom After in die Scheide gelangen und Scheidenpilz verursachen.

Brechen Sie auf zu neuen (sexuellen) Ufern

Analverkehr ist nichts Ekelhaftes, sondern kann wirklich schön sein. Man darf sich nicht einreden lassen, dass es etwas Abnormes, Schmutziges oder ein Unterschichtsphänomen ist. Solange es der Befriedigung der Frau dient und ihr diese verschafft, ist es etwas absolut Gutes und Empfehlenswertes. Es scheint, die Gesellschaft wird umso verklemmter, je offener über Sexualität diskutiert wird. Dem sollte man aktiv entgegensteuern und sich nicht mitreißen lassen, sondern ruhig gegen den Strom schwimmen.

(kh & dz)

Bild: wikimedia/seedfeeder/Kissntellchantell

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