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Eigen + Fremd = Miteinander
26.01.2016
Ich war zum ersten Mal auf dem Multikulti-Ball, obwohl es heuer bereits der 18. Ball war. Am Eingang erhielt jede/r BesucherIn ein nettes Willkommensgeschenk. Diese nette und freundliche Atmosphäre sollte sich durch die ganze Ballnacht hindurch ziehen. Ich fand es leider von Anfang an kalt und so hielt ich mich hauptsächlich an Orten auf, an denen es wärmer war, also etwa in der Aula oder der Bibliothek. Es faszinierten mich die unterschiedlichen Kleidungsstile, die in keine Kategorie einzuordnen sind. Die Eröffnung in der Aula war berührend und inhaltsvoll. Der ganze Abend war ein Schritt hin zu einer friedlicheren Welt, in der Menschen in ihrer persönlichen Individualität und kulturellen Eigenheit zusammen leben und sich dabei sehr wohl fühlen, weil durch das Hervorheben der Vielfalt der Kulturen die Gemeinsamkeiten unter den Menschen so richtig zur Geltung kommen. Die gelebte Toleranz fühlte sich entspannt und schön an.

Das Interkulturelle als essentieller Kulturbestandteil wird erst durch derartigen Austausch möglich; so kommen die Ideen, die in vielen verschiedenen Kulturen hervorgebracht wurden, zusammen und bereichern uns gegenseitig. Interkulturalität gibt Anlass über die eigene Identität nachzudenken, es verschmelzen Eigen - und Fremdkultur zu einer Kultur des Miteinanders. Persönliche Begegnung, Interesse aneinander und positive Erlebnisse sind wichtige Voraussetzungen für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben. Der Multikulti-Ball setzt für die Vielfalt ein deutliches Signal und bietet in einer Ballnacht Eindrücke und Beeindruckendes aus verschiedenen Ländern; die Begegnungen zwischen Menschen aus aller Welt machen daraus ein unvergleichliches Erlebnis.

Mehr als mitreißende Musik aus allen Teilen der Welt, mehr als kulinarische Köstlichkeiten aus fernen Ländern, das war der Multikulti-Ball 2016. KünstlerInnen aus Afrika, Asien und Lateinamerika trafen auf steirische KollegInnen, die Gäste kamen genauso von nah und fern, und gemeinsam erlebten wir eine unvergessliche Nacht.  

Am Programm stand auch diesmal wieder ein kulinarischer Streifzug durch Afrika, Indien und die Steiermark. Die mitreißende Musik aus aller Welt, bunt und tanzbar, spannte einen weiten Bogen: von ruhigeren Klängen Susanna Sawoffs an besonders atmosphärischen Orten, über mehrstimmige Klänge des Sosamma- und Megaphon-Chores bis zur Mischung aus traditionellen Balkanklängen, World Music und poppigen Elementen im Foyer, das Who Man Dog, Marina & The Kats und dem Sandala Orkestar. Die Aula wurde etwa vom Grazer Salonorchester, Pascal Lopongo & Band New Look Musica und Juan Carlos Sungurlian bespielt. Im Innenhof gab es die Möglichkeit Eisstock zu schießen und ein Lichtspiel zu beobachten. Für die Mitternachtseinlage im Innenhof war es mir leider zu kalt.

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der Multi Kulti Ball nicht nur ein tolles Event ist, um das Grazer Nachtleben zu genießen, sondern er bringt tatsächlich Musikstile und Menschen aus aller Welt zusammen. Eventuell würde mir ein Ball in einer wärmeren Jahreszeit noch besser gefallen.

BS

Fotos: Günter Schuchlautz

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