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3 Tage Gemütlichkeit und Rock
17.06.2015
3 Tage wurde auf der Donauinsel gefeiert, gerockt und getrunken. Das Festival versprach einiges und konnte es auch halten. Neben der Musik gab es reichlich zu essen, zu trinken und selbst shoppen und tätowieren lassen konnten sich die Besucher.

Am Dienstag sah es noch nicht so aus, als würde hier bald ein großes Festival stattfinden. Die Bauarbeiten waren im vollen Gang, um die ca. 110m lange Bühne bis Donnerstag fertig zu bekommen. Die Veranstalter sind guter Dinge, wissen, was ihr Festival kann und sind bereit, sich der Konkurrenz zu stellen. 30.000 Besucher werden erwartet, und für diese wartet ein ganz neues, ein "besseres" Festivalerlebnis.Donnerstag Nachmittag. An der U6 Station Neue Donau aussteigen. Schon jetzt kann ich die Musik hören, der tiefe Bass dringt über das Wasser hierher. Es geht über die kleine Brücke. Security und Polizei sind da, doch entspannt, ihre einzige Aufgabe: Festivalbesuchern den Weg weisen. Der Weg ist länger, als gedacht, aber wird begleitet von der Musik. Um zu den Tickets zu gelangen, muss ich am unteren Festivalgelände entlang, um den Campinggrund herum, wo bereits einige sitzen und gut gelaunt Bier trinken. Auf dem Weg komme ich an der Polizei vorbei, hebe die Hand zum Gruß und bin erstaunt, denn sie winken zurück, auch sie genießen die Sonne und die entspannte Stimmung.Dann endlich das Ticket in der Hand und hinein in das Getümmel. Schlange stehen, in der brütenden Hitze, denke ich. Doch es gibt keine lange Schlange. 

 
6 Linien, an denen gut gelaunte Mitarbeiter stehen und Bändchen verteilen. Dann noch eine kurze Kontrolle der Tasche und ich bin auf dem Gelände, mittendrin. Die Musik ist jetzt lauter und schwillt an, je näher ich komme. Keiner scheint es eilig zu haben. Entspannt schlendern Gruppen an mir vorbei. Nicht nur die typischen Rocker, mit Lederjacken oder dunklen Shirts, Stiefeln und langem Haar. Ich sehe viele Pärchen, Hand in Hand zur Bühne gehen. Mädchen in weißen Kleidern und Blumen im Haar. Aber auch Familien, Kinder und Jugendliche. Ausgerüstet mit Sonnenbrillen, Creme und guter Laune hat es ein gemischtes Publikum zum Festival gezogen. Es gibt viel Platz, viel Wiese und einige Bäume, unter die sich bereits Besucher gelegt haben.


Unter der Nordbahnbrücke durch und ich kann die Bühne sehen. Die Soulstage wird gerade nicht bespielt, darum kann ich den Vorhang, hinter dem die Umbauarbeiten stattfinden, bewundern. Klimts Adele umgeben von goldenen Ornamenten, zersprengt und grafisch neu angeordnet. Später kann ich auch Freud sehen, der bei der Mindstage hängt. Bevor ich mich dem Zentrum nähere, hole ich mir einen Radler. Zipfer Stände stehen überall verteilt. Dieser gleich am Anfang bietet sogar Bierbänke und Tische, zum gemütlichen Zusammensitzen. Mit dem Getränk in der Hand wandere ich weiter, umschiffe die Leute, die es sich auf der Wiese bequem gemacht haben und sehe mir die anderen Stände an.Es gibt die typischen T-Shirt Stände, bei denen man sowohl vom Festival, als auch von den auftretenden Bands Bekleidung erwerben kann. Daneben ein Tätowierer, der seine Arbeit ausstellt, ein Stand, bei dem man sich Piercen kann und viel zu essen. Es gibt genug, um sich einen ganzen Tag in der Sonne zu räkeln, der Musik zu lauschen und sich zwischendurch zu beschäftigen. Außerdem wird jedem Geschmack etwas geboten, ob Pizza, Donuts, Asiatisch oder Hot Dogs.Einen Blick werfe ich auf die sanitären Anlagen.
 
Die große Neuerung, das, was das Festival gehobener machen soll. Eines fällt mir auf: sie sind sauber, haben nichts von den Dixie-Toiletten anderer Festivals.Die Stimmung bleibt ausgelassen, bis zum Ende. Die Bands machen gute Laune, motivieren ihre Zuhörer. Broilers witzeln herum, dass sie ja gleich gehen würden, gleich könnten wir Metallica sehen, doch die Festival-Besucher sind ihnen zugetan, schreien, tanzen und rufen. Und dann kommt Metallica. Plötzlich stehen fast alle vor der Bühne. Es wird geklatscht, gejubelt. Die Sonne geht golden unter und als es dunkel ist, beginnt die Lichtshow. Headbangen und Tanzen, Springen, grölen – es wird laut. Die Leute haben Spaß.Genau so erlebe ich die anderen beide Tage auch. Sonnenschein. Gut gelaunte Menschen, die zusammen kommen und die Freude an der Musik teilen. Bands, die Spaß haben und gute Shows liefern. Ein sauberes, großes Festivalgelände und Mitarbeiter, die ebenso gute Laune versprühen, wie der Rest der Anwesenden.

 
Fazit: Es hat sehr viel Spaß gemacht und war ein guter Start eines neuen Festivals mitten in der Stadt. Alle Festivalliebhaber und Unentschlossene haben nächstes Jahr eine neue Chance, auf der Donauinsel zu rocken!





VG
          Fotos: Rock in Vienna Facebook

die-frau.de