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Die Traumnovelle - Orgasmus wo bist Du? Jedenfalls nicht im free jazz des Abends
20.12.2014
Die Novelle von Arthur Schnitzler beschreibt mit ihren 90 Seiten ein ziemlich umfassendes Thema rund um Orgasmus, Sex und Freiheit. Trotzdem ist Fridolin nie in der Lage diese Freiheit zu zeigen. Und macht sich im Bett so schlecht, dass seine Frau Albertine schon an andere Männer denkt. Da muss Fridolin als typischer Ehemann auch mal versuchen seine sexuellen Bedürfnisse einer anderen Frau unter die Nase zu binden. Wird dabei allerdings, ohne dass der Hörer das genau merkt, verstoßen und von den Frauen als bemitleidenswerter Junge behandelt. Fridolin findet das aber selbst noch ok.

Albertine ist in dieser Geschichte allerdings eher Licht, während es um den am Ende total verkümmerten Fridolin geht, was, finde ich, ziemlich abwertend für die Geschichte wirkt.

Nun aber zum Austragungsort dem Theater an der Josefstadt. Wir kamen zu spät und statt unserer Parkettplätze mussten wir in den zweiten Rang, das ist der 2. Stock, hinauf. Vor dort hatte ich eine Übersicht und hörte gut, umso mehr als ich mich nicht auf einen Sitz sondern auf Stufen vor der Brüstung setzte.

Der Platzanweiserin taten wir leid, so setze diese uns in eine Loge, das war super – guter Blick und gutes Hören.

Nach der Pause auf unseren eigenen Plätzen im Parkett, war für mich die Sicht und damit die Übersicht nicht mehr gegeben, da alles vor mir größer war und ich nicht mehr ordentlich auf die Bühne sehen konnte. Das Hören war weder besser noch schlechter, somit gleich gut.

Konklusio – es können zwar nicht alle in die Loge, aber die billigeren Plätze im 2. Rang sind besser als das noble Parterre, wenn es nicht um das Gesehenwerden sondern um das Sehen und Hören auf der Bühne einem geht.

Bei welchem Theater auch immer ist Loge um Millionen mal besser als die einfachen Plätze.

Über die Musik mag ich gar nicht reden, da ich Jazz eh schon nicht mag und dann auch noch so schlecht für mich auf jeden Fall, da zu dem Stück besser andere Musik besser passt. Ich bin kein Musiker deshalb kann ich nicht sagen was diese bessere Musik ist.

Der freejazz hat keinen Beat - Beat ist Herzschlag und Traumnovelle ohne Beat ist Albtraum.

Auch wenn ich Sebastian Koch nicht gerade gut kenne, das  bedeutet bis zur Lesung  gar nicht, sind viele Leute zur Autogrammstunde nach der Lesung gekommen. Da ich allerdings keine im Massendruck signierten Zettel sondern etwas in der Art persönliches wollte, lies ich eine Brille meines Vaters signieren. Auch das ist ein Autogramm, auf das alle im Raum allerdings erstaunt reagierten.

Zum hineinhören hier.

Videos der Autogrammstunde:
Video 1
Video 2
Video 3

Zu allen Fotos, Videos und Audio geht es hier.

Die Traumnovelle
Die Traumnovelle ist eine Kurzgeschichte von Arthur Schnitzler. Sie erschien bereits 1925 in der deutschen Modezeitschrift die Dame. 1926 erschien die Novelle als Buch zu Kaufen.

Mit einer enormen Verspätung Simon Sattinger
(Freilerner - nie Krabbelstube, nie Kindergarten, 2 Wochen Schnuppern in einer reformpädagogischen Schule, jährliche Prüfungen über den Jahresschulstoff, 3. Semester Student der Geschichte an der Karl Franzens Universität Graz)
 

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